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Nach Heli-Absturz: Irans Präsident wohl in Lebensgefahr

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist einem Insider zufolge nach einem Hubschrauber-Absturz in Lebensgefahr.

Dies gelte auch für Außenminister Hossein Amirabdollahian, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag von einem Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte.

"Wir haben noch immer Hoffnung, aber die Informationen, die von der Absturzstelle kommen, sind sehr beunruhigend", meinte der Insider weiter. TV-Sender unterbrachen ihr Programm, um landesweit Gebete für Raisi zu übertragen.

Der Hubschrauber sei abgestürzt, als er auf dem Rückweg von einem Besuch an der Grenze zu Aserbaidschan bei dichtem Nebel ein Berggelände überflogen habe. 

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Kontakt zu Insassen

Auf der Suche nach der Unglücksstelle haben Retter Kontakt zu zwei Insassen herstellen können.

In einem Interview des Staatsfernsehens sagte der Vizepräsident für Exekutivangelegenheiten, Mohsen Mansuri, dass mehrfach bereits Kontakt mit der Besatzung aufgenommen worden sei. Nähere Details gab der Politiker Sonntagabend nicht preis. Unterdessen suchten die Retter weiter den Unglücksort.

Nach Einbruch der Dunkelheit wurde bei schlechten Wetterverhältnissen zu Fuß die Gegend durchkämmt. Unter Regierungsanhängern bestand die Sorge, dass der neunköpfigen Besatzung mit Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian an Bord etwas zugestoßen sein könnte. 

Keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte

Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei rief nach einem Bericht der Nachrichtenagentur IRNA die Bevölkerung unterdessen auf, nicht besorgt oder ängstlich zu sein. "Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben", versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik.

Die Staatsangelegenheiten würden durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt. Chamenei erklärte weiter, er bete für die Unversehrtheit Raisis.

Das US-Außenministerium teilte unterdessen mit, die Berichte würden aufmerksam verfolgt. US-Präsident Joe Biden sei über die Ereignisse informiert worden.

Reise zu Staudamm-Einweihung

Der Vorfall habe sich in der Nähe der Stadt Jolfa, etwa 600 Kilometer nordwestlich von der iranischen Hauptstadt Teheran, ereignet, so das iranische Staatsfernsehen. 

Raisi war den Berichten zufolge Sonntag früh nach Aserbaidschan gereist, um gemeinsam mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev einen Staudamm einzuweihen.

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Hardliner Raisi

Raisi wurde 2021 im zweiten Anlauf zum Präsidenten gewählt. Der 63-Jährige gilt als Hardliner. Er hat die blutige Niederschlagung von landesweiten Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor eineinhalb Jahren angeordnet.

Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Zudem steht er für eine harte Haltung bei den internationalen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik.

Viele Beobachter sehen in Raisi einen aussichtsreichen Anwärter auf die Nachfolge des Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei. Das geistliche Oberhaupt Irans hat sich ausdrücklich hinter die Regierungspolitik von Raisi gestellt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist einem Insider zufolge nach einem Hubschrauberabsturz in Lebensgefahr.
  • Dies gelte auch für Außenminister Hossein Amirabdollahian, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag von einem Insider.
  • Auf der Suche nach der Unglücksstelle haben Retter Kontakt zu zwei Insassen herstellen können.
  • Nach Einbruch der Dunkelheit wurde bei schlechten Wetterverhältnissen zu Fuß die Gegend durchkämmt.
  • Unter Regierungsanhängern bestand die Sorge, dass der neunköpfigen Besatzung mit Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian an Bord etwas zugestoßen sein könnte.