Massenkeulung dänischer Nerze: Mehrheit steht

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In Dänemark hat sich die Regierung eine politische Mehrheit für eine rechtliche Grundlage zur Massenkeulung von mehreren Millionen Nerzen gesichert. Die sozialdemokratische Minderheitsregierung von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen einigte sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums am Montagabend mit ihren Unterstützerparteien aus dem linken Lager auf eine entsprechende Vereinbarung.

Damit wird erlaubt, alle Nerze in Dänemark zu töten - auch gesunde Nerze außerhalb der Risikogebiete rund um Nerzfarmen mit Corona-Ausbrüchen. Zugleich steht damit der rechtliche Rahmen für eine Bonuszahlung für Nerzzüchter, wenn sie ihre Pelztierbestände bis Donnerstag keulen. Außerdem vereinbarten die Parteien, dass die Nerzhaltung bis zum 31. Dezember 2021 vorübergehend verboten wird. Über die letztendliche Entschädigung für die Züchter wird noch weiter verhandelt.

Die Regierung hatte am 3. November angekündigt, alle Nerze im Land töten zu wollen, weil das Coronavirus bei den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Es handelt sich um mehrere Millionen Tiere, deren Felle unter anderem für Pelzmäntel verwendet werden. Für Tiere ohne bisherigen Corona-Fall in ihren Farmen oder im Umkreis außerhalb von 7,8 Kilometern um solche Farmen gab es jedoch bisher keine Gesetzesgrundlage.

Bei mehr als 200 Menschen in Dänemark sind mit Nerzen in Verbindung stehende Virusvarianten nachgewiesen worden. Bei einer davon - der sogenannten Cluster-5-Variante - befürchtet das dänische Gesundheitsinstitut SSI, dass sie Auswirkungen auf die Wirkung künftiger Corona-Impfstoffe haben könnte. Sie ist bisher bei zwölf Menschen in der Region Nordjütland nachgewiesen worden, weshalb die Regierung für Großteile der Region strenge Corona-Maßnahmen erließ.

ribbon Zusammenfassung
  • In Dänemark hat sich die Regierung eine politische Mehrheit für eine rechtliche Grundlage zur Massenkeulung von mehreren Millionen Nerzen gesichert.
  • Die sozialdemokratische Minderheitsregierung von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen einigte sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums am Montagabend mit ihren Unterstützerparteien aus dem linken Lager auf eine entsprechende Vereinbarung.

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