APA/APSA (AFP)/JANEK SKARZYNSKI

Marsch in Warschau gegen neues Abtreibungsrecht geplant

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Im Streit nach der Verschärfung des Abtreibungsverbots in Polen hat eine Frauenbewegung für Freitag zu einem Protestmarsch in Warschau aufgerufen.

Die Demonstranten wollen ihren Marsch von drei markanten Orten in der Innenstadt aus starten, darunter das Regierungsgebäude und die Zentrale der nationalkonservativen Regierungspartei PiS.

Das Verfassungsgericht hatte entschieden, dass Schwangerschaftsabbrüche aufgrund schwerer Fehlbildungen des Kindes verfassungswidrig seien. Nach dem Gerichtsentscheid gibt es seit Tagen Proteste in Polen. Die Entscheidung bedeutet eine weitere Verschärfung des polnischen Abtreibungsrechts, das ohnehin schon zu den strengsten in Europa gehört.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki appellierte angesichts der Corona-Pandemie an die Demonstranten, die Protestaktion abzusagen. "Ich bitte ganz inständig darum, mit Blick auf die Epidemie und Covid-19, da es eine Bedrohung für das Leben unserer Senioren ist, aber auch Jüngere können daran sterben", sagte Morawiecki.

Die Organisatoren zeigten sich von dem Appell unbeeindruckt. Da man mit Provokationen rechne, würden Protestteilnehmer ohne Masken sofort ausgeschlossen, hieß es seitens der Organisation Allpolnischer Frauenstreik. Das gleiche gelte für Betrunkene sowie für aggressive Demonstranten, die die Polizei attackieren würden.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Streit nach der Verschärfung des Abtreibungsverbots in Polen hat eine Frauenbewegung für Freitag zu einem Protestmarsch in Warschau aufgerufen.
  • Die Demonstranten wollen ihren Marsch von drei markanten Orten in der Innenstadt aus starten, darunter das Regierungsgebäude und die Zentrale der nationalkonservativen Regierungspartei PiS.
  • Das Verfassungsgericht hatte entschieden, dass Schwangerschaftsabbrüche aufgrund schwerer Fehlbildungen des Kindes verfassungswidrig seien.
  • Nach dem Gerichtsentscheid gibt es seit Tagen Proteste in Polen.