Aggressivere Kriegsführung? Das ist nun von Putin zu erwarten

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Wladimir Putin bleibt Russlands Präsident für weitere sechs Jahre. Nun sei zu erwarten, dass er "tatsächlich härtere Schritte setzen könnte", wie eine weitere Teilmobilmachung oder eine aggressivere Kriegsführung", meint Politikwissenschaftler Gerhard Mangott.

Nach der Veröffentlichung von Teilergebnissen der Präsidentschaftswahl in Russland, wonach Kreml-Chef Wladimir Putin knapp 88 Prozent der Stimmen erhalten hat, mehrt sich die Kritik an dem Urnengang.

Die "erfundenen Zahlen haben eindeutig nichts mit der Wirklichkeit zu tun", erklärte der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow am Sonntag im Onlinedienst Telegram.

"Über das Ziel hinausgeschossen"

"Orchestrierte Wahl mit einem artifiziellen Ergebnis", nennt es auch Politikwissenschaftler Gerhard Mangott im PULS 24-Interview. Die 88 Prozent für Wladimir Putin seien jedoch trotzdem eine zu hohe Zahl. Es sei ohnehin schon bei einem Teil der russischen Bevölkerung "wirklich kein Vertrauen mehr vorhanden in diese sogenannten Wahlen", so Mangott.

Wenn wirklich so viele Menschen für Putin gestimmt hätten, "wären die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl noch zunehmend". 

Putin und das Präsidialamt in Moskau hätten laut dem Politikwissenschaftler "hier über das Ziel hinausgeschossen". 

Putin bleibt Präsident: Keine Wahl bei Russland-Wahl

Weitere Teilmobilmachung? Aggressivere Kriegsführung?

Wladimir Putin bleibt also für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren der Präsident Russlands.

Der Auftrag sei nun "effektiv an der Front zu arbeiten und effektiv an der Wirtschaft zu arbeiten", sagte Putin selbst. Daher sei nun zu erwarten, dass Putin nach seiner erneuten Angelobung im Mai "tatsächlich härtere Schritte setzen könnte". So zum Beispiel "eine weitere Teilmobilmachung oder eine aggressivere Kriegsführung", so Mangott.

Auch sei zu erwarten, dass die Regierungsumbildung, die nach seiner Angelobung stattfindet, auch Änderung mit sich bringt, so möglicherwiese "noch radikalere Köpfe in noch wichtigeren Positionen".

Vor allem bedeutet die Wiederwahl jedoch, "dass Putin derzeit völlig unangefochten ist und die Elite sich weiterhin um ihn schart, weil es ihm gelingt jedenfalls so zu tun, als würde fast die gesamte Bevölkerung hinter ihm stehen", so Mangott.

Außerdem: PULS 24-Militärexperte Gerald Karner im Interview

Russland: Rekordergebnis und Rekordwahlbeteiligung

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Veröffentlichung von Teilergebnissen der Präsidentschaftswahl in Russland, wonach Kreml-Chef Wladimir Putin knapp 88 Prozent der Stimmen erhalten hat, mehrt sich die Kritik an dem Urnengang.
  • "Orchestrierte Wahl mit einem artifiziellen Ergebnis", nennt es auch Politikwissenschaftler Gerhard Mangott im PULS 24-Interview.
  • Wladimir Putin bleibt also für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren der Präsident Russlands.
  • Nun sei zu erwarten, dass er "tatsächlich härtere Schritte setzen könnte", wie eine weitere Teilmobilmachung oder eine aggressivere Kriegsführung", meint Mangott.