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Ukraine: Macron hält Entsendung westlicher Soldaten für möglich

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Im Zuge des Ukraine-Sondergipfels am Montag sprach sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine möglich Entsendung westlicher Bodentruppen in die Ukraine aus. Er schließe dies nicht aus, hielt er fest. Bundeskanzler Karl Nehammer plädierte unterdessen auf eine verstärkte Einbindung der BRICS-Staaten.

Anlässlich des zweiten Jahrestages des russischen Angriffs hat der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Sondergipfel in Paris zu einem gemeinsamen "Sprung" bei der Ukraine-Hilfe aufgerufen.

Auch die Entsendung westlicher Soldaten in die Ukraine schloss er nicht aus. Nichts sei ausgeschlossen, um das Ziel zu erreichen, dass Russland den Angriffskrieg auf die Ukraine nicht gewinne, sagte Macron. Bei dem Treffen habe es aber keinen Konsens zum Einsatz von Bodentruppen gegeben. Jedes Land könne eigenständig und souverän über den Einsatz von Bodentruppen entscheiden, so Macron. 

Nehammer will BRICS-Staaten "stärker einbinden"

21 Staats- und Regierungschefs nahmen an dem Treffen am Montag in Paris teil. Bei dem Treffen sei die Bildung einer Koalition beschlossen worden, die die Ukraine mit Raketen für Angriffe weit hinter die russischen Linien versorgt, sagte der französische Präsident. Kurzfristig solle außerdem auch aus eigenen Beständen zusätzliche Munition für die Ukraine mobilisiert werden. 

ÖVP-Kanzler Karl Nehammer sprach sich unterdessen für Verhandlungen mit Moskau aus. Es gehe darum, "volle Solidarität" mit Kiew zu zeigen und sich zugleich "einzusetzen, dass das Sterben ein Ende" hat.

Im dritten Kriegsjahr müsse "mehr" getan werden, sagte Nehammer am Montagnachmittag gegenüber österreichischen Journalisten in Paris. Der Westen brauche mehr Verbündete auf der Welt. Nehammer plädierte dafür, die BRICS-Staaten "viel stärker einzubinden", um ausreichend Druck auf Russland und Präsident Wladimir Putin ausüben zu können, den Angriffskrieg zu beenden. 

Fico zeigt sich skeptisch

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico warnte vor einer "gefährlichen Eskalation der Spannungen" mit Russland. Einzelne Länder, die er nicht namentlich nennen wollte, seien offenbar bereit, eigene Soldaten direkt in die Ukraine zu schicken. Das aber würde Russland nicht zum Einlenken bewegen, sehr wohl aber die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts vergrößern. 

ribbon Zusammenfassung
  • 21 Staats- und Regierungschefs nahmen am Ukraine-Gipfel am Montag in Paris teil.
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schließt dabei die Entsendung westlicher Bodengruppen in die Ukraine nicht aus.
  • ÖVP-Kanzler Karl Nehammer sprach sich unterdessen für Verhandlungen mit Moskau aus.
  • Nehammer plädierte dafür, die BRICS-Staaten "viel stärker einzubinden", um ausreichend Druck auf Russland und Präsident Wladimir Putin ausüben zu können, den Angriffskrieg zu beenden. 
  • Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico warnte vor einer "gefährlichen Eskalation der Spannungen" mit Russland.