APA/APA (AFP)/FADEL SENNA

Libyens Kriegsgegner einigen sich auf Schlüsselpositionen

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Libyens Kriegsgegner haben sich nach eigenen Angaben nach fünftägigen Gesprächen in Marokko über die Besetzung von Schlüsselpositionen in dem Bürgerkriegsland geeinigt. Es sei eine "umfassende Vereinbarung über Kriterien und Mechanismen" erreicht worden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Ende des Monats wolle man sich zu weiteren Gesprächen bezüglich der Umsetzung des Abkommens wieder treffen. Mehr als zwei Wochen nach Verkündung einer Waffenruhe hatten sich die libyschen Konfliktparteien am 7. September zu Gesprächen in der marokkanischen Stadt Bouznika getroffen. Ziel der anfangs für zwei Tage angesetzten Gespräche war es, die Waffenruhe zu stärken und den Weg zu Verhandlungen über eine Lösung der Streitigkeiten in dem Land zu ebnen.

Ein Vertreter des Hohen Staatsrates, eines beratenden Gremiums der international anerkannten Regierung Libyens (GNA) um Regierungschef Fayez al-Sarraj, sagte am Donnerstag, dass sich beide Seiten auf der Grundlage eines geografischen Verteilungssystems auf konkrete Gebietszuordnungen in Libyen geeinigt hätten. Man müsse jedoch "mit der offiziellen Bekanntgabe warten, bis sie von anderen Parteien gebilligt werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Gespräche sollen ihm zufolge am 25. September wieder aufgenommen werden.

Libyens internationale Regierung in der Hauptstadt Tripolis hatte vor mehr als zwei Wochen eine Waffenruhe verkündet, der sich auch das Parlament in Ost-Libyen anschloss. Die selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) des einflussreichen Generals Khalifa Haftar zweifelte jedoch an einer Waffenruhe und bezeichnete sie als Manöver. Haftar ist eigentlich mit dem Parlament im Osten Libyens verbündet. Er hatte im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis begonnen.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Die Regierung von Sarraj kontrolliert nur kleine Gebiete rund um Tripolis, Haftars Truppen waren zuletzt bis vor die Tore der Hauptstadt vorgerückt. Beide Seiten werden von unterschiedlichen Ländern aus dem Ausland unterstützt, die nach UN-Angaben auch das Waffenembargo der Vereinten Nationen unterlaufen. Während die Türkei die Regierung in Tripolis unterstützt, erhält Hafter Hilfe unter anderem von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Russland.

Parallel zu den Gesprächen in Marokko trafen sich in dieser Woche hochrangige Vertreter der Konfliktparteien zu Gesprächen in der Schweiz. Auch hier war man sich nach Angaben der UN näher gekommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Ende des Monats wolle man sich zu weiteren Gesprächen bezüglich der Umsetzung des Abkommens wieder treffen.
  • Mehr als zwei Wochen nach Verkündung einer Waffenruhe hatten sich die libyschen Konfliktparteien am 7. September zu Gesprächen in der marokkanischen Stadt Bouznika getroffen.
  • Die Regierung von Sarraj kontrolliert nur kleine Gebiete rund um Tripolis, Haftars Truppen waren zuletzt bis vor die Tore der Hauptstadt vorgerückt.

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