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Wollte SPÖ Lehrstuhl für "marxistische Ökonomie"? Rote dementieren

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Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist zufrieden mit ihrer schwarz-blauen Koalition. Dass es zu keiner Koalition mit der SPÖ kam, liegt laut ihr nur an den Roten. So hätten diese etwa einen Lehrstuhl für "marxistische Ökonomie" an der Donau-Uni gewollt. Die SPÖ dementiert.

In einem aktuellen Interview zieht Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eine erste Bilanz nach zwei Monaten Regieren mit der FPÖ. "Es ist eine sehr professionelle und damit auch sehr gute Zusammenarbeit", so ihr Fazit. 

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Im Interview mit der "Presse" hält sie an ihrem Narrativ fest, dass ihr dennoch eine Koalition mit der SPÖ ursprünglich lieber gewesen wäre. "Der beste Beleg dafür ist, dass ich nach der Wahl mit dem Dritten, nicht mit dem Zweiten verhandelt habe", sagt sie. 

Aber: Mit den Roten sei es eben nicht gegangen, sie hätten zu viel gefordert, wiederholt Mikl-Leinter ihre Vorwürfe. So hätte die SPÖ etwa "die Lkw-Maut auf allen Landes- und Gemeindestraßen" gefordert - zwar nicht öffentlich, laut Mikl-Leitner "in den Verhandlungen aber bis zum Schluss". Außerdem wollten die Roten scheinbar eine "Jobgarantie für alle Langzeitarbeitslosen um 440 Millionen Euro jährlich". 

Lehrstuhl für marxistische Ökonomie?

Aber damit nicht genug: Nun packte die Landeshauptfrau eine bislang unbekannte angebliche Forderung der Roten aus. "Es hätte auch unbedingt ein Lehrstuhl für marxistische Ökonomie an der Donau-Uni in Krems eingerichtet werden müssen. Bis zum Schluss haben sie davon keinen Abstand genommen", wird sie in der "Presse" zitiert.

Gegenüber PULS 24 dementiert die SPÖ das: "Es gab einen Vorschlag, einen Lehrstuhl für heterodoxe Ökonomie einzurichten, wie es ihn auf der ganzen Welt gibt", teilt SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander mit.

"Heterodoxe Ökonomie" ist ein Sammelbegriff für alle ökonomischen Denkschulen, die nicht der neoklassischen ökonomischen Standardlehre entsprechen. Darunter können sozialistische, marxistische, feministische, sozialwirtschaftliche, aber auch andere Denkweisen fallen. Laut Zwander habe es so einen Lehrgang auch schon an der Wirtschaftsuniversität Wien gegeben. "Es war aber keineswegs eine Bedingung, lediglich ein Diskussionsvorschlag", so die SPÖ.

ribbon Zusammenfassung
  • Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist zufrieden mit ihrer schwarz-blauen Koalition.
  • Dass es zu keiner Koalition mit der SPÖ kam, liegt laut ihr nur an den Roten.
  • So hätten diese etwa einen Lehrstuhl für "marxistische Ökonomie" an der Donau-Uni gewollt. Die SPÖ dementiert.

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