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Landesweiter Protesttag startet in Israel

Heute, 07:03 · Lesedauer 2 min

Mit der Forderung nach einer sofortigen Freilassung der Geiseln und einem Ende des Gaza-Krieges hat in Israel ein großer Protesttag begonnen. Es kam landesweit zu Demonstrationen und Straßenblockaden. Eine zentrale Schnellstraße im Bereich der Küstenstadt Tel Aviv wurde blockiert, nördlich von Tel Aviv verbrannten Demonstranten Reifen auf einer Straße.

Das Forum der Geisel-Angehörigen hatte unter dem Motto "Israel steht zusammen" zu verschiedenen Protestaktionen aufgerufen. Sie werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.

Am Abend ist eine große Kundgebung auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum von Tel Aviv geplant. Vor gut einer Woche hatten Hunderttausende Israelis bei einer Großdemonstration ihre Solidarität mit den Geiseln zum Ausdruck gebracht. Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 20 davon sollen am Leben sein.

Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte vor gut einer Woche erklärt, sie habe einem neuen Vorschlag der Vermittlerstaaten Ägypten und Katar für eine Waffenruhe zugestimmt. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um eine angepasste Fassung eines zuvor bereits verhandelten Vorschlags des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Dieser sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn lebende Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen.

Zusammenfassung
  • In Israel haben landesweite Proteste und Straßenblockaden begonnen, bei denen die sofortige Freilassung der 50 noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und ein Ende des Gaza-Krieges gefordert werden.
  • Das Forum der Geisel-Angehörigen wirft Premierminister Netanyahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern, während seine rechtsextremen Koalitionspartner eine Waffenruhe ablehnen.
  • Die Hamas hat einem neuen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe zugestimmt, der die Freilassung von zehn lebenden Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vorsieht.