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Einwanderungsbehörde ICE

Razzia in Kalifornien: Landarbeiter in Lebensgefahr

12. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

In Kalifornien ist bei einer Razzia der US-Einwanderungsbehörde ICE auf einer legalen Cannabis-Plantage ein Landarbeiter lebensgefährlich verletzt worden.

"Mein Onkel schwebt in Lebensgefahr. Seine Verletzungen sind katastrophal. Sein Herz schlägt noch", hieß es in einem Spendenaufruf der Familie des Schwerverletzten vom Freitag. 

Zuvor hatte die Landarbeiter-Gewerkschaft United Farm Workers im Onlinedienst X erklärt, der Arbeiter sei seinen Verletzungen erlegen.

Aus 9 Metern Höhe gestürzt

Die Gewerkschaft machte keine Angaben zur Identität des schwer verletzten Arbeiters. Eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums erklärte, der Mann sei bei der Razzia "aus einer Höhe von neun Metern gestürzt."

Die Razzia ereignete sich am Donnerstag in Ventura County, etwa 90 Kilometer von Los Angeles entfernt. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen ICE-Beamten und Demonstranten, die gegen die gegen das harte Durchgreifen der ICE protestierten. 

Das Heimatschutzministerium erklärte, dass mehr als 500 Menschen versucht hätten, den Einsatz zu stören. 

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie einige Demonstranten Gegenstände auf die Autos der Ordnungskräfte warfen. Diese setzten Tränengas gegen die Menge ein.

200 Festnahmen

Nach Angaben des Heimatschutzministeriums wurden bei dem Einsatz etwa 200 Menschen ohne Papiere festgenommen und zehn Kinder "vor potenzieller Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel" gerettet. 

Der Eigentümer der Plantage, das Unternehmen Glass House Brands, erklärte, "niemals wissentlich gegen geltende Einstellungsvorschriften verstoßen und keine Minderjährigen beschäftigt" zu haben.

Unterdessen ordnete eine US-Bundesrichterin einen Stopp der "umherstreifenden Patrouillen" von Bundesbeamten in Los Angeles für die Festnahme mutmaßlicher Migranten ohne gültige Papiere an. 

Die Untersuchungen basierten "einzig auf der Ethnie" der Menschen oder darauf, ob sie Spanisch oder Englisch mit einem Akzent sprächen, begründete die Richterin Maame Ewusi-Mensah Frimpong ihr Urteil.

Trump hatte Wahlkampf mit dem Versprechen gemacht, hart gegen Einwanderer ohne gültige Aufenthaltserlaubnis vorzugehen und Millionen Ausländer ohne Papiere abzuschieben. Das Vorgehen des US-Präsidenten ist dabei höchst umstritten.

Zusammenfassung
  • Bei einer Razzia der US-Einwanderungsbehörde ICE auf einer legalen Cannabis-Plantage in Ventura County, rund 90 Kilometer von Los Angeles entfernt, wurde ein Landarbeiter lebensgefährlich verletzt, nachdem er aus einer Höhe von neun Metern stürzte.
  • Mehr als 500 Demonstranten versuchten laut Heimatschutzministerium, den Einsatz zu stören, wobei es zu Zusammenstößen, Tränengaseinsatz und dem Werfen von Gegenständen kam.
  • Im Zuge des Einsatzes wurden rund 200 Menschen ohne Papiere festgenommen und zehn Kinder laut Behörden vor potenzieller Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel gerettet.