APA/APA (Archiv/EXPA/ERICH SPIESS)

Land Tirol will nach Kritik doch ZDF-Fragen zulassen

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Nach der scharfen Kritik des ZDF an der Kommunikationspolitik Tirols ändert das Land seine Vorgehensweise in Sachen Videopressekonferenzen. Nunmehr würde auch allen "nicht zugeschalteten MedienvertreterInnen" die Möglichkeit geboten, je eine Frage zu stellen, hieß es gegenüber der APA. Damit begonnen werden soll bei einer für Montag angekündigten Pressekonferenz.

Nach der scharfen Kritik des ZDF an der Kommunikationspolitik Tirols ändert das Land seine Vorgehensweise in Sachen Videopressekonferenzen. Nunmehr würde auch allen "nicht zugeschalteten MedienvertreterInnen" die Möglichkeit geboten, je eine Frage zu stellen, hieß es gegenüber der APA. Damit begonnen werden soll bei einer für Montag angekündigten Pressekonferenz.

Etwaige Fragen der "nicht Zugeschalteten" könnten vorerst an die APA gesendet und dann von Journalisten der Nachrichtenagentur kuratiert und gestellt werden, hieß es. Zugelassen sei dabei eine Frage pro Medium, teilte die Öffentlichkeitsarbeit mit. "Die Pressefreiheit ist für uns ein sehr hohes Gut, das es zu schützen gilt", erklärte Florian Kurzthaler, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Bundeslandes.

Zudem habe man mit der ZDF-Korrespondentin in Wien, Britta Hilpert, vereinbart, dass die noch offenen Fragen - einige seien bereits in den vergangenen Tagen beantwortet worden - "von uns best- und schnellstmöglich beantwortet werden". Überdies bleibe man mit der Journalistin bezüglich weiterer angekündigter Fragen in engem Kontakt.

ZDF-Korrespondentin Hilpert hatte zuvor schwere Kritik an der Medienarbeit Tirols geübt, vor allem an jener im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Corona-Krise und mögliches Versagen der Tiroler Behörden rund um den Corona-Hotspot Ischgl. Fragen würden nicht beantwortet, so der Vorwurf. Der Versuch, via anwesender APA-Journalisten Fragen weiterzuleiten, sei abgeblockt worden und auch schriftliche Anfragen des deutschen öffentlich-rechtlichen Senders wurden laut ZDF größtenteils nicht beantwortet.

Die bisherige Praxis des Landes hat unterdessen auch zu Kritik von Tiroler Oppositionsparteien geführt. NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer zeigte sich "entsetzt" über die Kommunikationspolitik des Landes und sah "kritische Medien wie etwa das ZDF" scheinbar auf eine "Art Watchlist" gesetzt. Liste Fritz-LAbg. Markus Sint nannte das Vorgehen "unprofessionell und undemokratisch" und verlangte eine Entschuldigung von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Auch FPÖ-Obmann Markus Abwerzger kritisierte den "Ausschluss" ausländischer Medien von den Pressekonferenzen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der scharfen Kritik des ZDF an der Kommunikationspolitik Tirols ändert das Land seine Vorgehensweise in Sachen Videopressekonferenzen.
  • Nunmehr würde auch allen "nicht zugeschalteten MedienvertreterInnen" die Möglichkeit geboten, je eine Frage zu stellen, hieß es gegenüber der APA.
  • Damit begonnen werden soll bei einer für Montag angekündigten Pressekonferenz.
  • Zugelassen sei dabei eine Frage pro Medium, teilte die Öffentlichkeitsarbeit mit.

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