APA/APA (BKA/Melicharek)/ARNO MELICHAREK

Kurz hat "viel Bewunderung" für Merkel

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Nach dem harten Kampf um das EU-Budget ist Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) um versöhnliche Töne in Richtung seiner deutschen Amtskollegin Angela Merkel bemüht. Er habe "viel Bewunderung" für Merkel, die nicht nur für ihre Interessen kämpfe, sondern "zugleich in Brüssel versucht, den ganzen Laden zusammenzuhalten", sagte Kurz in einem Videointerview mit "Bild.de". "Das rechne ich ihr hoch an."

Nach dem harten Kampf um das EU-Budget ist Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) um versöhnliche Töne in Richtung seiner deutschen Amtskollegin Angela Merkel bemüht. Er habe "viel Bewunderung" für Merkel, die nicht nur für ihre Interessen kämpfe, sondern "zugleich in Brüssel versucht, den ganzen Laden zusammenzuhalten", sagte Kurz in einem Videointerview mit "Bild.de". "Das rechne ich ihr hoch an."

"Ich habe da wirklich viel Bewunderung dafür, wie sie das macht", lobte Kurz die "irrsinnige Souveränität" und "unglaubliche Erfahrung" der deutschen Bundeskanzlerin. Kurz äußerte auch "Verständnis" für die Position Merkels im Ringen um die Zuschüsse beim EU-Wiederaufbaufonds und meinte, dass ein alleiniger Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron "wahrscheinlich höher gewesen wäre als 500 Milliarden" Euro. "Es war schon Angela Merkel, die lange Zeit versucht hat, dass, wenn es schon Zuschüsse gibt, diese zumindest nicht ins Unermessliche steigen", so Kurz. Auch das rechne er ihr "hoch an".

Kurz räumte ein, dass er mit Merkel in den Verhandlungen "teilweise" auf unterschiedlichen Seiten gewesen sei. Er habe zwar nachvollziehen können, "warum sie diesen Recovery Fonds kreiert hat" und dass es wichtig sei, den Wiederaufbau von Ländern zu unterstützen, die zum Teil auch schon vor der Coronakrise Probleme gehabt hätten. "Umgekehrt formuliert hat es auch Deutschland nicht geschadet, dass es die sparsamen Länder gegeben hat, die hier nicht nur österreichisches, dänisches, schwedisches Steuergeld gespart haben, sondern indirekt auch dem deutschen Steuerzahler einen Gefallen gemacht haben", sagte Kurz auf eine entsprechende Frage von "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt.

Der ÖVP-Chef trat auch der Behauptung entgegen, dass es beim Thema Rechtsstaatlichkeit eine "Allianz" Merkels mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán gegeben habe. Deutschland habe als EU-Präsidentschaft versucht, ein gemeinsames Ergebnis zustande zu bringen, sagte Kurz. Er sei "froh", dass dieser Kompromiss gelungen sei. Seit er sie kenne, habe sich Merkel "immer für die Rechtsstaatlichkeit stark gemacht", fügte er hinzu.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem harten Kampf um das EU-Budget ist Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) um versöhnliche Töne in Richtung seiner deutschen Amtskollegin Angela Merkel bemüht.
  • Er habe "viel Bewunderung" für Merkel, die nicht nur für ihre Interessen kämpfe, sondern "zugleich in Brüssel versucht, den ganzen Laden zusammenzuhalten", sagte Kurz in einem Videointerview mit "Bild.de".
  • "Das rechne ich ihr hoch an."
  • Er sei "froh", dass dieser Kompromiss gelungen sei.

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