Kolumbien vergibt Land von Pablo Escobar an Frauenprojekte
Eine Frauenorganisation erhielt die Zusage, 120 der rund 3.000 Hektar zu bewirtschaften und dort Wohnungen zu bauen, wie der Leiter der nationalen Landbehörde ANT, Felipe Harman, mitteilte. Neben der Drogenkriminalität herrschte in Kolumbien mehr als 50 Jahre lang Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär.
Der einstige Anführer des Medellín-Drogenkartells war einer der mächtigsten Drogenbosse der 1980er Jahre. Auf seinem Grundstück in der Gemeinde Puerto Triunfo im Nordwesten des Landes gab es unter anderem einen Privatzoo, eine Stierkampfarena und ein Rollfeld für Flugzeuge. 1993 wurde Escobar von Sicherheitskräften erschossen.
Heute sind rund 300 Hektar seines Landsitzes ein Freizeitpark. Am Eingangstor hängt ein Flugzeug, das Escobar angeblich für seinen ersten Kokainschmuggel in die USA verwendet hat - oder mindestens eine Kopie davon.
Berühmt sind vor allem die Flusspferde. Der Drogenboss hatte für "Nápoles" vier Nilpferde erworben. Diese haben sich inzwischen unkontrolliert vermehrt. Dutzende Hippos tummeln sich rund um die Gemeinde Puerto Triunfo und stellen ein Umwelt- und Sicherheitsrisiko für die Menschen dar.
Zusammenfassung
- Die kolumbianische Regierung vergibt 120 Hektar der ehemaligen 'Hacienda Nápoles' von Pablo Escobar an eine Frauenorganisation, die dort Agrarprojekte und Wohnungen für Opfer des Bürgerkriegs umsetzen will.
- Das Anwesen umfasst insgesamt etwa 3.000 Hektar, von denen heute rund 300 Hektar als Freizeitpark genutzt werden, während ein Teil weiterhin durch die berühmten Nilpferde geprägt ist.
- Präsident Gustavo Petro betont mit diesem Schritt die Rückgabe von Land an Konfliktopfer und setzt ein Zeichen für die Unterstützung von Frauenprojekten in ländlichen Regionen Kolumbiens.