Klimawandel hat Millionen in die Flucht getrieben
Dreiviertel der durch Konflikte vertriebenen Menschen lebten in Ländern, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels bedroht seien. Das UNHCR nennt unter anderem Überschwemmungen im Südsudan und Brasilien, Rekordhitze in Kenia und Pakistan, Wasserknappheit im Tschad und in Äthiopien. Menschen, die vor Konflikten fliehen, seien besonders in Gefahr, weil sie kaum Mittel hätten, um sich vor den Folgen von klimawandelbedingten Wetterkatastrophen zu schützen.
Nur ein Viertel der bereitgestellten Finanzmittel für Anpassungen an die Folgen des Klimawandels erreichten von Konflikten bedrohte Staaten, die oft selbst viele Flüchtlinge aufgenommen hätten, so das UNHCR. Auf der Weltklimakonferenz gibt es immer Druck auf reichere Staaten, mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
"Wenn wir Stabilität wollen, müssen wir dort investieren, wo die Menschen am stärksten gefährdet sind", fordert UNHCR-Chef Filippo Grandi. "Um weitere Vertreibungen zu verhindern, muss die Klimafinanzierung die Gemeinden erreichen, die bereits am Rande des Abgrunds stehen." Er rief die Teilnehmer der Weltklimakonferenz auf, zu liefern - "Wir brauchen echte Maßnahmen, keine leeren Versprechungen", sagte er.
Zusammenfassung
- Rund 250 Millionen Menschen mussten in den vergangenen zehn Jahren weltweit wegen Wetterkatastrophen ihre Heimat verlassen, das entspricht etwa 70.000 Menschen pro Tag.
- Dreiviertel der durch Konflikte vertriebenen Menschen leben in Ländern, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, wie etwa Südsudan, Brasilien, Kenia, Pakistan, Tschad und Äthiopien.
- Nur ein Viertel der bereitgestellten Finanzmittel für Klimaanpassung kommt in von Konflikten bedrohten Staaten an, während UNHCR-Chef Filippo Grandi auf der Weltklimakonferenz echte Maßnahmen statt "leerer Versprechungen" fordert.
