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Klagenfurter Bürgermeisterpartei heißt künftig FSP

01. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider - in seiner Karriere bereits für FPÖ, BZÖ, FPK, Team Kärnten und Liste Scheider politisch tätig - hat am Dienstag den neuen Namen seiner Partei präsentiert. FSP steht für Freie Soziale Bürgerpartei, den Posten des Parteiobmannes übernimmt Vizebürgermeister Patrick Jonke. Ziel ist sowohl das Antreten bei der Gemeinderatswahl 2027 als auch bei der Kärntner Landtagswahl 2028, sagten Scheider und Jonke vor Journalisten.

Für die "neue Regionalpartei" sei es das Ziel, den "Menschen in den Mittelpunkt zu stellen", erklärte Parteiobmann Jonke. Weitere Schlagworte lauteten "soziale Verantwortung", "regionale Heimatverbundenheit", "Abgrenzung zu alten Denkweisen", "gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen" und die Förderung von "Gemeinschaft und Zusammenhalt" sowie "Sport, Ehrenamt und Zivilschutz".

Scheider selbst, auf der FSP-Website als "Ehrenobmann" geführt, meinte, er orte viel Skepsis der Bevölkerung gegenüber etablierten Parteien: "Wir schaffen ein neues Angebot, das über einzelne Personen hinausgeht." Das sei insbesondere wichtig, weil er selbst noch nicht entschieden habe, ob er bei der Bürgermeisterwahl 2027 wieder antreten werde. Ob der Schritt erfolgt, mache er davon abhängig, "wie es möglich ist, in Klagenfurt zu gestalten, wie es möglich sein wird, mit den anderen Parteien zusammenzuarbeiten" - und auch davon, "was noch auf den Weg gebracht werden kann".

Das Team Kärnten, im Kärntner Landtag in Opposition, hatte im Jänner die Zusammenarbeit mit Scheider und dessen Liste beendet. "Leider mussten wir feststellen, dass interne Querelen und eine fehlende politische Konsistenz in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit erschwerten. Ein Weiter wie bisher kann es nicht geben. Die politischen Entwicklungen in der Stadt Klagenfurt entsprechen nicht den Grundsätzen des Team Kärnten", wurde Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in einer Aussendung zitiert. Scheider war erst bei der FPÖ und den Nachfolgeparteien BZÖ und FPK, bis er im Herbst 2020 beim Team Kärnten andockte und wenige Monate später den Bürgermeistersessel zurückeroberte, den er 2015 verloren hatte.

Keine Retourkutsche

Als Retourkutsche auf den Rauswurf will man das geplante Antreten bei der Landtagswahl, wo man wohl auf Team-Kärnten-Wähler spitzt, aber nicht verstanden wissen, beeilten sich sowohl Jonke als auch Scheider zu versichern. "Wir haben uns danach auch mit Gerhard Köfer getroffen und unsere Zeit nachbesprochen. Wir sind nicht im Schlechten auseinandergegangen - es hat halt einfach nicht geklappt", so Jonke. Und Scheider lobte die damalige "tolle Initiative" und den "Riesenerfolg" für das Team Kärnten. Aber: "Durch Zurufe von außen und Intrigen, über die medial berichtet wurde, ist es dann so weit gekommen. Das heißt ja nicht, dass wir alles, was gut gewesen ist, beiseite schieben."

Die Zahl der Unterstützer der Liste Scheider bezifferte Jonke mit "200 bis 300 - ich gehe davon aus, dass sie auch alle Mitglieder der FSP werden". Den wohl kostspieligen Landtagswahlkampf will die Partei aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, "wie es auch gesetzlich vorgesehen ist", finanzieren.

Zusammenfassung
  • Die Bürgermeisterpartei in Klagenfurt unter Christian Scheider heißt ab sofort FSP – Freie Soziale Bürgerpartei, Parteiobmann ist Vizebürgermeister Patrick Jonke und Scheider wird als Ehrenobmann geführt.
  • Die FSP plant, sowohl bei der Gemeinderatswahl 2027 als auch bei der Kärntner Landtagswahl 2028 anzutreten und sieht ihre Schwerpunkte in sozialer Verantwortung, regionaler Verbundenheit und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
  • Die Partei zählt derzeit 200 bis 300 Unterstützer, will den Wahlkampf durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren und betont, dass das Antreten bei der Landtagswahl keine Retourkutsche gegen das Team Kärnten sei.