Kickl will Marxismus "die Stirn bieten", verwechselt ihn aber mit Nietzsche

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Bei einer Pressekonferenz erklärte FPÖ-Chef Herbert Kickl in Hinblick auf den neuen SPÖ-Chef Andreas Babler, er werde dem "Aufkeimen des Marxismus die Stirn bieten". Dazu schickte er gleich einen Sinnspruch hinterher, in dem er aber Marx mit seinem Zeitgenossen Nietzsche verwechselte.

FPÖ-Chef Herbert Kickl wurde am Rande einer Pressekonferenz zu seiner Forderung nach einer "Festung Österreich" auch zu einer möglichen Koalition mit der SPÖ nach den nächsten Wahlen befragt. Der FPÖ-Chef widersprach dem Journalisten zunächst darin, dass für ihn eine Koalition mit der SPÖ die bevorzugte Variante sei. Die Freiheitlichen seien aber offen für alle anderen Parteien.

"Aufkeimen des Marxismus"

Das Ziel der FPÖ, die in aktuellen Umfragen deutlich auf Platz eins liegt, sei eine Zweierkoalition und in dieser den Ton anzugeben. Deshalb würden potenzielle Koalitionspartner dann auch "nicht alle ihrer Positionen durchbringen". Das würde auch bedeuten "diesem Aufkeimen des Marxismus die Stirn zu bieten, das ist ja unglaublich", so Kickl.

Der FPÖ-Chef, der Philosophie studiert, aber das Studium nicht abgeschlossen hat, wollte gleich noch mit einem Schmäh punkten und meinte: "Sie kennen das ja eh, Karl Marx: 'Gott ist tot' - Ich bin da lieber auf der Seite Gottes: 'Marx ist tot'." Kickl verwechselte jedoch Marx mit seinem Zeitgenossen Friedrich Nietzsche. Von diesem stammt - in einem Aphorismus in "Die fröhliche Wissenschaft" - der Ausspruch "Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!"

Was tatsächlich von Marx ist

In Bezug auf Religion bzw. Religionskritik stammt von Marx ein anderes geflügeltes Wort: "Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks."

SPÖ-Personalentscheidung "Schlag ins Gesicht"

Die Personalentscheidungen in der SPÖ bezeichnete Kickl als "Steißgeburt". Was nach dieser "noch nie da gewesenen Mischung aus Tragödie und Komödie" bleibe, sei ein "Schlag ins Gesicht der SPÖ-Basis", findet der FPÖ-Chef. Denn schließlich seien die Mitglieder befragt worden, und diese hätten sich mehrheitlich für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ausgesprochen: "Jetzt haben sie Babler."

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einer Pressekonferenz erklärte FPÖ-Chef Herbert Kickl in Hinblick auf den neuen SPÖ-Chef Andreas Babler, er werde dem "Aufkeimen des Marxismus die Stirn bieten".
  • Der FPÖ-Chef, der Philosophie studiert, aber das Studium nicht abgeschlossen hat, wollte gleich noch mit einem Schmäh punkten und meinte: "Sie kennen das ja eh, Karl Marx: 'Gott ist tot' - Ich bin da lieber auf der Seite Gottes: 'Marx ist tot'."
  • Kickl verwechselte jedoch Marx mit seinem Zeitgenossen Friedrich Nietzsche. Von diesem stammt der Satz "Gott ist tot" ursprünglich.
  • In Bezug auf Religion bzw. Religionskritik stammt von Marx ein anderes geflügeltes Wort: "Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks."