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"Kann jederzeit gehen": Russischer Botschafter reagiert auf Vorwurf, ein Blutbad zu verteidigen

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In einem TV Interview konfrontiert der irische Moderator David McCullagh den russischen Botschafter in Irland, Yuriy Filatov, mit dem Vorwurf, ein Blutbad - nämlich den Einmarsch in die Ukraine - zu verteidigen.

In Irland verlangten Oppositionsparteien zuletzt, den russischen Botschafter Yuriy Filatov nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine auszuweisen. Die zuständigen Minister gaben laut "Irish Times" an, dass das vorläufig keine Option, die Entscheidung aber auch nicht vom Tisch sei. 

Der irische Sender "RTÉ" interviewte Filatov, Moderator David McCullagh konfrontierte ihn mit harschen Vorwürfen. "Ziel dieser Operation war die Entmilitarisierung der Ukraine", mit diesen Worten rechtfertigt der russischen Botschafter den Angriff Russlands auf die Ukraine. Er bezeichnet den Einmarsch, dem laut ukrainischen Behörden mit Stand vom Samstag fast 200 Zivilisten zum Opfer fielen als "humanitäre Operation", um die russisch-sprachige Bevölkerung der Ostukraine vor der "Unterdrückung" durch das – wie er es nennt – "ukrainische Regime" zu schützen. Auch habe es Beweise für einen Angriff Kiews auf den Donbass gegeben.

"Warum sollte man die russische Version glauben?"

Moderator David McCullagh unterbricht die Argumentation des russischen Botschafters. Er fragt, "warum sollten unsere Zuschauer die russische Version glauben, wo doch Russland uns in den vergangenen Wochen in die Irre geführt hat" und inwiefern die Regierung in Kiew eine Bedrohung darstelle, da die russische Armee die Ostgrenze mit mehr als Hunderttausend Mann umstellt habe.

Der Botschafter weicht von der Argumentationslinie seines Landes nicht ab, den Fragen jedoch teils aus. Auf die Frage, wann Russland "seine Aggression gegen die Ukraine beenden" wird, antwortet Filatov kühl: "Ich verstehe, dass dies eine emotionale Frage ist und ein hoch emotionales Thema in Irland", das sei es aber auch für Russland.

"Verteidiger eines Blutbads"

Das Gespräch gipfelt in Filatovs Aussage, dass Russland keine andere Wahl gehabt habe, als in die Ukraine einzumarschieren. Dem entgegnet McCullagh: "Aber Sir, Ihre Streitkräfte sind in eine andere souveräne Nation eingefallen. Es war absolut Ihre Entscheidung". "Das war nicht unsere erste Wahl", antwortet der Botschafter.

"Ich kann jederzeit gehen"

Oppositionsparteien, so McCullagh, würden verlangen, dass er ausgewiesen werde, weil er als "Verteidiger eines Blutbads" fungiere. "Warum sollte die Regierung Sie im Land lassen?", fragt er den Botschafter. "Das ist eine gute Frage, die sie ihrer Regierung stellen sollen. Die Entscheidung liegt bei ihnen. Ich kann jederzeit gehen." 

ribbon Zusammenfassung
  • In einem TV Interview konfrontiert der irische Moderator David McCullagh den russischen Botschafter in Irland, Yuriy Filatov, mit dem Vorwurf, ein Blutbad - nämlich den Einmarsch in die Ukraine - zu verteidigen.
  • Der Botschafter weicht von der Argumentationslinie seines Landes nicht ab, den Fragen jedoch teils aus.
  • Auf die Frage, wann Russland "seine Aggression gegen die Ukraine beenden" wird, antwortet Filatov kühl: "Ich verstehe, dass dies eine emotionale Frage ist und ein hoch emotionales Thema in Irland", das sei es aber auch für Russland.
  • Das Gespräch gipfelt in Filatovs Aussage, dass Russland keine andere Wahl gehabt habe, als in die Ukraine einzumarschieren.
  • Dem entgegnet McCullagh: "Aber Sir, Ihre Streitkräfte sind in eine andere souveräne Nation eingefallen.
  • Es war absolut Ihre Entscheidung". "Das war nicht unsere erste Wahl", antwortet der Botschafter.

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