Kärnten schert bei Beamten-Gehaltsabschluss aus
Gewerkschaft und Personalvertretung hätten das neue Angebot und "die damit verbundene ausgestreckte Hand für gemeinsame Problembewältigung" nicht angenommen, so die beiden Personalreferenten des Landes, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP). Analog zum Bund hätte das Ansinnen des Landes gelautet, die getroffene Vereinbarung um ein halbes Jahr nach hinten zu verschieben. Das hätte für das Land eine einmalige Ersparnis von 15 Mio. Euro bedeutet, rechnete das Land vor. Nun hätten die Regierungsmitglieder "deutlich dargelegt, dass ohne einen planbaren, mehrjährigen Abschluss jedenfalls 2027 von einer Nulllohnrunde auszugehen ist".
Von der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst hieß es in einer Reaktion, man habe die Argumente der Dienstgeberseite, den bereits abgeschlossenen Vertrag für 2026 aufzuschnüren und den Bundesabschluss für die Jahre 2027 und 2028 zu übernehmen "zur Kenntnis genommen". Aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Zeiten habe das Verhandlungsteam der Gewerkschaft aber jährliche Verhandlungen gefordert und auf den Vereinbarungen des Vorjahres beharrt.
Nach dem Drei-Jahres-Abschluss bei den Beamten-Gehaltsverhandlungen auf Bundesebene haben bereits Niederösterreich, Salzburg und Oberösterreich, Tirol, Wien und das Burgenland bekanntgeben, den Abschluss zu übernehmen. Dasselbe gilt für die Stadt Graz. Noch keine Entscheidung gibt es in Vorarlberg und der Steiermark. Aus dem Büro des steirischen Landeshauptmanns Mario Kunasek (FPÖ) hieß es am Mittwoch, dass die Verhandlungen noch laufen, aber im November zu einem Abschluss gebracht werden sollen.
Zusammenfassung
- Kärnten hält 2026 an der im Dezember 2024 vereinbarten Gehaltserhöhung von drei Prozent für rund 12.000 Landes- und Kabeg-Bedienstete fest.
- Das Land wollte die Gehaltserhöhung um ein halbes Jahr verschieben, was eine einmalige Einsparung von 15 Mio. Euro bedeutet hätte, stieß damit aber auf Ablehnung der Gewerkschaft.
- Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Niederösterreich, Salzburg, Oberösterreich, Tirol, Wien, Burgenland und der Stadt Graz bleibt Kärnten bei der eigenen Regelung, während in Vorarlberg und der Steiermark noch verhandelt wird.
