Kampfhundedpa/A3295 Uwe Zucchi

Rauch will "Scharfmachen" von Hunden verbieten

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Tierschutzminister Johannes Rauch will Beiß- und Angriffstrainings verbieten. Das "Scharfmachen" von Hunden sei durch nichts zu rechtfertigen, so Rauch. Das "Listenhunde"-Modell sei für das Ministerium nicht zielführend.

Anfang Oktober tötete der American Staffordshire Terrier "Elmo" eine Joggerin in Oberösterreich. Der Hund soll ein aggressives Beiß- und Angriffstraining bekommen haben. Am Mittwoch übergab die "Pfotenhilfe" an Tierschutzminister Johannes Rauch eine Petition für ein Verbot solcher Trainings. Rauch stimmt der Forderung voll zu. 

"Scharfmachen durch nichts zu rechtfertigen"

"Das Scharfmachen von Hunden, das vielerorts unter dem Deckmantel des Hundetrainings passiert, ist durch nichts zu rechtfertigen", sagt er. Verschiedene Ausprägungen des Hundetrainings fördern die Aggressivität der Tiere, hieß es danach vom Ministerium.  Schon jetzt seien deshalb im Tierschutzgesetz Maßnahmen verboten, die "die ​​Aggressivität und Kampfbereitschaft von Tieren erhöhen", betonte der Ressortchef.

Rauch möchte "Klarheit" für alle Hunde-Ausbildner:innen sowie Halter:innen schaffen. Ausdrücklich verboten werden sollen der problematische Teil der klassischen Schutzhundeausbildung und das im Schutzanzug ausgeübte "Mondioring". "Diese Art der Ausbildung hat in der privaten Hundehaltung absolut nichts verloren", sagte Rauch. Andere unproblematische Hundesport-Disziplinen bleiben von der Verschärfung unberührt.

"Listenhunde"-Modell nicht zielführend

Das Tierschutzministerium plant ein "Heimtierpaket". Darin vorgesehen ist Sachkunde für die Haltung von Hunden. Das "Listenhunde"-Modell ist für Rauch keine Lösung. Laut Expert:innen des Ministeriums sei das nicht zielführend. 

"Dass Hunde von ihren Halterinnen und Haltern nicht zur Waffe erzogen werden dürfen, steht für mich außer Frage", sagt Rauch. "Einen entsprechenden Vorschlag werden wir noch diese Woche an den Koalitionspartner übermitteln."

Tierschutzverbände unter anderem die "Pfotenhilfe", "Vier Pfoten" und "Tierschutz Austria" begrüßen den Vorschlag. Kritik äußerte der "Österreichische Kynologenverband" (ÖKV). Demnach würden damit verantwortungsvolle Hundehalter bestraft werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Tierschutzminister Johannes Rauch will Beiß- und Angriffstrainings verbieten.
  • Das "Scharfmachen" von Hunden sei durch nichts zu rechtfertigen, so Rauch.
  • Das "Listenhunde"-Modell ist für das Ministerium nicht zielführend. Stattdessen soll ein "Heimtierpaket" kommen, das den Fokus auf mehr Sachkunde für die Haltung von Hunden legt.
  • Tierschutzverbände unter anderem die "Pfotenhilfe", "Vier Pfoten" und "Tierschutz Austria" begrüßen den Vorschlag. 
  • Kritik äußerte der "Österreichische Kynologenverband" (ÖKV). Demnach würden damit verantwortungsvolle Hundehalter bestraft werden.

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