APA/APA (AFP)/SAUL LOEB

Joe Biden wirbt um Sanders-Unterstützer

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Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat seinen bisherigen Rivalen, den linken Senator Bernie Sanders, gelobt und um dessen Unterstützer geworben. Sanders habe nicht nur einen wichtigen Wahlkampf geführt, sondern erfolgreich eine politische Bewegung geschaffen, die weiter großen inhaltlichen Einfluss haben werde, erklärte der frühere Vizepräsident am Mittwoch.

Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat seinen bisherigen Rivalen, den linken Senator Bernie Sanders, gelobt und um dessen Unterstützer geworben. Sanders habe nicht nur einen wichtigen Wahlkampf geführt, sondern erfolgreich eine politische Bewegung geschaffen, die weiter großen inhaltlichen Einfluss haben werde, erklärte der frühere Vizepräsident am Mittwoch.

Unmittelbar zuvor war Sanders aus dem US-Präsidentschaftsrennen ausgestiegen. "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dieser Kampf um die demokratische Nominierung nicht erfolgreich sein wird", sagte der 78-Jährige in einer Videoansprache.

Sanders versprach eine Zusammenarbeit mit Biden - betonte aber zugleich, er werde bei den Vorwahlen in den kommenden Monaten weiter Delegiertenstimmen sammeln. Damit wolle er sich politisches Gewicht beim für August geplanten Nominierungsparteitag sichern. Seine Bewegung habe den "ideologischen Kampf" und den Kampf um junge Wähler gewonnen, sagte der langjährige Senator, der vor allem von jüngeren Anhängern als Linken-Ikone verehrt wird.

Gemeinsames Ziel sei ein Sieg über Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November, betonte Sanders. "Gemeinsam und vereint werden wir Donald Trump besiegen, den gefährlichsten Präsidenten der jüngeren amerikanischen Geschichte."

Biden rief Sanders' Anhänger umgehend auf, sich hinter ihn zu stellen: Auch er werde sich für Kernanliegen des linken Senators wie den Kampf gegen den Klimawandel, mehr Einkommensgerechtigkeit, eine bessere Gesundheitsversorgung für alle und kostenlose Hochschulbildung einsetzen, betonte der 77-Jährige.

"Ich sehe euch, ich höre euch, und ich verstehe die Dringlichkeit dessen, was wir in diesem Land erreichen müssen", erklärte der einstige Vize von Präsident Barack Obama. "Ich hoffe, ihr werdet euch uns anschließen. Ihr seid mehr als willkommen. Ihr werdet benötigt."

Allerdings stehen viele Sanders-Anhänger Biden sehr kritisch gegenüber. Für sie gehört der Ex-Vizepräsident zum Parteiestablishment und ist nicht links genug.

Trump reagierte am Mittwoch ebenfalls auf Sanders' Rückzug - und umwarb dessen Anhänger. "Die Bernie-Leute sollten zur Republikanischen Partei kommen", schrieb der Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er verwies auf Gemeinsamkeiten beim Thema internationaler Handel. Trump wie Sanders stehen Freihandelsabkommen kritisch gegenüber.

Seinem Wahlkampfteam zufolge wird der US-Präsident den designierten Kandidaten der Demokraten bei der Abstimmung am 3. November "vernichten". Der Republikaner Trump breche weiter das verkrustete Washington auf, während Biden der Kandidat der demokratischen Parteielite sei, erklärte Trumps Kampagne am Mittwoch.

ribbon Zusammenfassung
  • Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat seinen bisherigen Rivalen, den linken Senator Bernie Sanders, gelobt und um dessen Unterstützer geworben.
  • Sanders habe nicht nur einen wichtigen Wahlkampf geführt, sondern erfolgreich eine politische Bewegung geschaffen, die weiter großen inhaltlichen Einfluss haben werde, erklärte der frühere Vizepräsident am Mittwoch.