APA/APA (AFP)/FABRICE COFFRINI

Italien öffnet seine Grenzen für EU-Bürger

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Nach rund drei Monaten mit strengen Corona-Beschränkungen hat Italien seine Grenzen wieder für Urlauber geöffnet. Seit Mittwoch gilt für Menschen aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz wieder die Reisefreiheit. Eine zweiwöchige Quarantäne für Ausländer, die nach Italien reisen, wurde abgeschafft. Auch andere Länder lockern Beschränkungen.

Nach rund drei Monaten mit strengen Corona-Beschränkungen hat Italien seine Grenzen wieder für Urlauber geöffnet. Seit Mittwoch gilt für Menschen aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz wieder die Reisefreiheit. Eine zweiwöchige Quarantäne für Ausländer, die nach Italien reisen, wurde abgeschafft. Auch andere Länder lockern Beschränkungen.

Die Italiener selbst erlangten mit Mittwoch ihre Reisefreiheit zurück. Sie dürfen sich jetzt unbeschränkt im Rahmen der nationalen Grenzen bewegen, was bisher lediglich innerhalb der Heimatregion erlaubt war. Angehörige, die in unterschiedlichen Regionen leben, können einander jetzt wieder treffen. Bisher durfte man die Heimatregion lediglich aus beruflichen oder dringenden gesundheitlichen Gründen verlassen.

Die zurückerlangte Reisefreiheit führt zu einigen Neuigkeiten für Reisende in Italien. So wird ab Mittwoch die Temperatur der Passagiere an Bord von Hochgeschwindigkeitszügen gemessen, berichtete Verkehrsministerin Paola De Micheli. Catering an Bord der Züge ist wieder erlaubt, allerdings werden Speisen und Getränke direkt am Platz serviert.

Die wiedererlangte Reisefreiheit verdankt Italien der positiven Entwicklung der epidemiologischen Daten. 55 Todesopfer wurden am Dienstag gemeldet, das ist der niedrigste Stand seit dem 2. März. In sechs der 20 italienischen Regionen und in der vom Coronavirus schwer betroffenen Provinz Bergamo beklagte man keine Todesopfer. In acht Regionen, darunter Trentino Südtirol, gab es keine Neuinfektionen, in sieben weiteren wurden unter zehn Neuinfizierte gemeldet.

Italien ist von der Corona-Pandemie als erstes Land in Europa getroffen worden. Bisher starben seit Februar rund 33.530 Menschen. Mehrere italienische Experten behaupten, dass die Ansteckungsfähigkeit von Covid-19 in den letzten Wochen nachgelassen hat.

Über 500.000 Italiener haben indes die Tracking-App "Immuni" kostenlos heruntergeladen. Diese wird ab dem kommenden Montag (8. Juni) in vier Regionen - Ligurien, Marken, Abruzzen und Apulien - aktiv sein. Die Tracking-App soll bei der Ermittlung positiver Fälle helfen, mit der eine Person in Kontakt gekommen ist. Die App hatte viele Diskussionen in Italien ausgelöst. Bedenken gibt es noch in Sachen EU-Datenschutzbestimmungen.

Die deutsche Bundesregierung will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für rund 30 europäische Staaten aufheben, falls die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt. Das geht aus einem Eckpunktepapier hervor, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde.

Danach soll die am 17. März für alle rund 200 Länder der Welt pauschal verhängte Warnung vor touristischen Reisen durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden. Darin wird dann über die landesspezifischen Risiken informiert.

Aufgehoben werden soll die Reisewarnung für die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Die endgültige Entscheidung über die Aufhebung traf das Kabinett noch nicht. Sie soll zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt in den nächsten beiden Wochen erfolgen.

Die norwegische Regierung erwägt, das bestehende Einreiseverbot bis zum 20. August aufrecht zu erhalten. Am Freitag gab die Regierung in Oslo allerdings bekannt, dass zumindest Dänen ab dem 15. Juni einreisen können. Es soll nun geprüft werden, ob man die Grenzen für Reisende aus "einzelnen anderen nahe liegenden europäischen Ländern" öffnen kann.

Urlauber auf Island können sich ab dem 15. Juni direkt bei der Einreise auf das Coronavirus testen lassen. Damit biete man internationalen Touristen eine Alternative zur seit April vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft auf der Nordatlantik-Insel, teilte die isländische Regierung am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit.

Entsprechende Pläne hatte sie bereits Mitte Mai bekannt gegeben. Island-Reisende können auch mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen am Flughafen nachweisen, coronafrei zu sein. Kinder sind von den Tests ausgenommen.

Island hat das Corona-Aufkommen auf der Insel beinahe zum Erliegen gebracht, Neuinfektionen treten so gut wie keine mehr auf. Derzeit gibt es nur noch zwei aktive Corona-Fälle.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach rund drei Monaten mit strengen Corona-Beschränkungen hat Italien seine Grenzen wieder für Urlauber geöffnet.
  • Seit Mittwoch gilt für Menschen aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz wieder die Reisefreiheit.
  • Die zurückerlangte Reisefreiheit führt zu einigen Neuigkeiten für Reisende in Italien.
  • Italien ist von der Corona-Pandemie als erstes Land in Europa getroffen worden.