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Nahost

Israelische Truppen laut Augenzeugen in Gaza-Stadt

Heute, 17:08 · Lesedauer 2 min

Israelische Truppen sind nach Angaben palästinensischer Augenzeugen am Samstag in einen Teil der Stadt Gaza eingedrungen.

Den Berichten zufolge wurden Soldaten in dem Viertel Sabra gesichtet, vor allem in der Nähe eines örtlichen Schulgebäudes. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, man äußere sich nicht zu den Positionen ihrer Soldaten. 

Die israelische Führung hat einen Plan zur Einnahme der Stadt Gaza gebilligt. Zuvor ist die Räumung der Stadt vorgesehen, in der sich nach Schätzungen rund eine Million Menschen aufhalten.

Offensive wohl erst im September

Mit Beginn der Offensive wird nach Medienberichten frühestens im September gerechnet. Zuletzt waren israelische Soldaten aber bereits in Vororte der Küstenstadt vorgerückt.

In dem Viertel Sabra waren seit Beginn des Gaza-Kriegs Israels gegen die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas vor fast zwei Jahren bereits israelische Bodentruppen im Einsatz gewesen.

Hilfsorganisationen haben vor einer weiteren Verschlechterung der ohnehin katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen gewarnt, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben. 

Die IPC-Initiative hatte für die Stadt Gaza und einige Nachbarorte eine Hungersnot erklärt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bezeichnete den Bericht jedoch als eine "glatte Lüge". Nach israelischer Darstellung basiert die Einschätzung auf falschen Angaben der Hamas.

Zusammenfassung
  • Israelische Truppen sind nach Angaben palästinensischer Augenzeugen am Samstag in das Viertel Sabra der Stadt Gaza eingedrungen, während die israelische Armee ihre Positionen nicht kommentiert.
  • Vor einer geplanten Offensive, die frühestens im September beginnen soll, ist die Evakuierung von etwa einer Million Menschen aus Gaza-Stadt vorgesehen.
  • Hilfsorganisationen warnen vor einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage für rund zwei Millionen Palästinenser, nachdem die IPC-Initiative eine Hungersnot für Gaza erklärt hat, was Israels Premier als "glatte Lüge" bezeichnet.