Israel griff Houthi-Miliz im Jemen an
Die bombardierten Häfen würden von den Houthi genutzt, um Waffen aus dem Iran für Terroreinsätze gegen Israel und seine Verbündeten zu transportieren, teilte die israelische Luftwaffe mit. Bei dem Angriff Israels auf die Houthi-Miliz im Jemen sei in Ras Issa auch das Handelsschiff "Galaxy Leader" getroffen worden, das im November 2023 von den Houthi gekapert worden war. Die Miliz habe auf dem Schiff ein Radarsystem installiert, um für Terroranschläge Schiffe im internationalen Seeverkehr zu verfolgen. Angegriffen worden sei zudem das Kraftwerk Ras Kanatib in der Nähe der Hauptstadt Sanaa, teilte die Armee auf Telegram weiter mit.
"Wie ich gewarnt habe, wird der Jemen wie (die iranische Hauptstadt) Teheran behandelt", sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz laut Medien. "Jeder, der versucht, Israel zu schaden, wird Schaden nehmen, jeder, der seine Hand gegen Israel erhebt, wird sie verlieren", sagte Katz. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 greifen die Houthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas.
Kurz nach dem israelischen Angriff wurden zwei Raketen aus dem Jemen abgefeuert, teilte die israelische Armee am frühen Montagmorgen mit. In mehreren Gebieten Israels hatten die Sirenen geheult. Die Luftabwehr wurde aktiviert.
Wieder Houthi-Angriff auf Schiff
Die Houthi-Miliz reklamierte zum ersten Mal seit Wochen wieder einen Angriff auf ein Schiff im Roten Meer für sich. Die "Magic Seas" sei mit Drohnen und Raketen angegriffen worden, erklärten die Houthi. Im Einsatz seien auch zwei "unbemannte Boote" gewesen. Der Angriff soll sich nach Angaben der für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständigen britische Behörde UKMTO am Sonntag zugetragen haben. Demnach hatten Angreifer auf Kleinbooten ein Handelsschiff mit Panzerfäusten und anderen Waffen attackiert. Sicherheitskräfte hätten das Feuer erwidert. Wasser sei in das Schiff eingedrungen. Ein vorbeifahrendes Handelsschiff habe die Crew aufgenommen.
Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz hat seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Schiffe im Roten Meer angegriffen - nach eigenen Aussagen, um die Palästinenser im Gazastreifen zu unterstützen. Nach schweren Luftangriffen der USA im Jemen hatten die Houthi Anfang Mai eigentlich einer Waffenruhe zugestimmt. Es ist der erste Zwischenfall dieser Art seit Inkrafttreten der Waffenruhe.
Die Houthi erklärten, der angegriffene Frachter habe gegen ein ausgesprochenes Einlaufverbot in israelische Häfen verstoßen. Vorige Warnungen seien ignoriert worden, hieß es. Die Houthi kündigten an, weiter Schiffe mit Israel-Bezug angreifen zu wollen.
Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. Viele Reedereien meiden weiterhin die Route wegen der Gefahr durch Houthi-Angriffe, bei denen teils Crewmitglieder getötet oder verletzt und Schiffe beschädigt oder sogar versenkt wurden. Die Angriffe haben massive Auswirkungen auf den Schiffshandel und haben wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe verursacht.
Zusammenfassung
- Israels Luftwaffe griff militärische Einrichtungen der Houthi-Miliz im Jemen an, darunter die Häfen Ras Issa, Hodeidah und Salif sowie das Kraftwerk Ras Kanatib nahe Sanaa.
- Bei den Angriffen wurde das von den Houthi im November 2023 gekaperte Handelsschiff "Galaxy Leader" getroffen, das für die Überwachung internationaler Schiffe genutzt wurde.
- Kurz nach dem israelischen Angriff feuerten die Houthi Raketen auf Israel und reklamierten erstmals seit Wochen wieder einen Angriff auf ein Handelsschiff im Roten Meer, während die Angriffe auf die Schifffahrtsroute Milliardenschäden verursachen.