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Israel beschlagnahmt 800 Hektar Land im Westjordanland

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800 Hektar Land im besetzten Westjordanland sind laut Finanzminister Bezalel Smotrich zum israelischen "Staatsgebiet" erklärt worden. Laut israelischen Aktivisten handelt es sich um die größte Beschlagnahmung von palästinensischen Gebieten seit 1993.

"Das ist ein weiterer dramatischer und wichtiger Schritt für die Siedlungen im Jordantal, Judäa und Samaria", sagte Smotrich laut "Jerusalem Post". Der rechtsextreme Smotrich, der selbst in einer Siedlung im Westjordanland lebt, ist in der rechtsreligiösen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auch für zivile Angelegenheiten im Westjordanland zuständig.

Er gab die Beschlagnahmung just an dem Tag des Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken in Israel bekannt.

Laut der israelischen Menschenrechtsorganisation Peace Now markiert das Jahr 2024 bereits jetzt einen Höhepunkt, was die Größe der bereits beschlagnahmten Gebiete betrifft, twitterte die NGO.

Israel hatte das Westjordanland 1967 im Sechs-Tage-Krieg unter seine Kontrolle gebracht und besetzt. Trotz internationaler Proteste hat Israel in dem Palästinensergebiet in den vergangenen Jahrzehnten Dutzende Siedlungen errichtet, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden.

Mittlerweile leben im Westjordanland neben rund drei Millionen Palästinensern auch mehr als 490.000 Israelis.

ribbon Zusammenfassung
  • Israel erklärt die Beschlagnahmung von 800 Hektar Land im Westjordanland zum 'Staatsgebiet'.
  • Finanzminister Bezalel Smotrich gab die Entscheidung am Freitag bekannt.
  • Nach Angaben von Aktivisten handelt es sich um den größten Landzugriff Israels auf palästinensisches Gebiet seit 1993.