APA/APA/AFP/JOE KLAMAR

Atomprogramm

Iran setzt Zusammenarbeit mit Atomenergiebehörde aus

02. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Der Iran hat die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ausgesetzt. Präsident Massoud Pezeshkian habe ein entsprechendes Gesetz in Kraft gesetzt, meldeten iranische Staatsmedien am Mittwoch. Das Parlament hatte das Gesetz bereits im Juni verabschiedet.

Der Iran hat der in Wien ansässigen UNO-Behörde vorgeworfen, mit "doppelten Standards" Probleme für die regionale und globale Sicherheit geschaffen zu haben.

"Die Ansicht der iranischen Regierung, des Parlaments und des Volkes ist, dass der IAEA-Chef (...) nicht unparteiisch gehandelt hat", hatte Pezeshkian erst vor wenigen Tagen Staatsmedien zufolge erklärt. 

Außenminister Abbas Araghchi hatte gesagt, IAEA-Chef Rafael Grossi sei im Iran nicht willkommen. Zudem ist die Sicherheit von IAEA-Inspektoren im Iran laut dem Außenministerium derzeit nicht zu garantieren.

12-tägiger Krieg

Auslöser der Entwicklung war der am 13. Juni begonnene Krieg zwischen Israel und dem Iran, der nach zwölf Tagen mit einer Waffenruhe endete. Der Gouverneursrat der IAEA hatte kurz vor Beginn der israelischen und US-Angriffe auf den Iran erklärt, die Islamische Republik verstoße gegen ihre Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag.

Bei den Angriffen der USA ist die wichtigste iranische Atomanlage Fordo Araghchi zufolge "ernsthaft und schwer beschädigt" worden. "Niemand weiß genau, was in Fordo passiert ist. Was wir bisher wissen, ist, dass die Einrichtungen schwer beschädigt wurden", sagte der Außenminister in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Senders CBS. 

"Die Atomenergieorganisation der Islamischen Republik Iran ... nimmt derzeit eine Evaluierung und Bewertung vor, deren Bericht der Regierung vorgelegt wird." US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, die US-Angriffe hätten das iranische Atomprogramm "vollständig und total ausgelöscht".

Westliche Staaten werfen dem Iran seit langem vor, insgeheim nach Atomwaffen zu streben. Der Iran hat wiederholt erklärt, sein Atomprogramm diene nur zivilen Zwecken und der Energiegewinnung. Die USA waren 2018 in Trumps erster Amtszeit aus dem 2015 in Wien geschlossenen internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen. 

Auf diesem Abkommen, das den Iran am Bau von Atomwaffen hindern soll, basieren die Inspektionen der IAEA. Bis zum Angriff auf die Atomanlagen gab es Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über ein neues Abkommen.

Video: Militärexperte: "Trumps Iran-Schlag ohne Plan"

Zusammenfassung
  • Der Iran hat die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ausgesetzt, nachdem Präsident Massoud Pezeshkian ein entsprechendes Gesetz unterzeichnete, das bereits im Juni vom Parlament beschlossen wurde.
  • Auslöser für die Verschärfung war der am 13. Juni begonnene Krieg zwischen Israel und dem Iran, der nach zwölf Tagen mit einer Waffenruhe endete und in dessen Folge die wichtigste iranische Atomanlage Fordo bei US-Angriffen schwer beschädigt wurde.
  • Die iranische Regierung wirft der IAEA Doppelmoral vor, erklärt IAEA-Chef Rafael Grossi für im Land unerwünscht und betont, dass die Sicherheit von IAEA-Inspektoren derzeit nicht garantiert werden könne.