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Iran-Israel

Atom-Behörde: Akute Gefahr in iranischer Atomanlage

20. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA berichtet von akuter Gefahr von Strahlung und chemischen Substanzen in der iranischen Atomanlage Natanz.

Zwar liege die Strahlung im Außenbereich des Gebäudekomplexes im normalen Bereich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. 

"Innerhalb der Anlage Natanz kommt es jedoch sowohl zu radiologischer als auch zu chemischer Kontamination."

Es sei möglich, dass Uranisotope in der Anlage verteilt seien, so Grossi weiter. "Die Strahlung besteht hauptsächlich aus Alphateilchen und stellt beim Einatmen oder Verschlucken eine erhebliche Gefahr dar." 

Die größte Gefahr aber gehe von der chemischen Verunreinigung dort aus. Die Anlage war vor einigen Tagen von Israel angegriffen worden.

Warnung vor Angriffen auf AKWs

Grossi warnte das mächtigste UN-Gremium zudem vor Angriffen auf andere Anlagen wie das Atomkraftwerk Bushehr am Persischen Golf.

 Dort seien Tausende Kilogramm an nuklearem Material gelagert. Ein direkter Angriff würde "zu einer sehr hohen Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umwelt führen", sagte Grossi. 

"Ebenso könnte ein Einschlag, der die einzigen beiden Stromversorgungsleitungen des Kraftwerks lahmlegt, zum Schmelzen des Reaktorkerns führen."

Auch im Falle eines Angriffs auf einen Atomforschungsreaktor bei Teheran könnten weitreichende Schutzmaßnahmen für Teile der iranischen Hauptstadt nötig werden.

Video: Wird Israel Irans Atomanlagen angreifen?

Zusammenfassung
  • Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) warnt vor akuter Gefahr durch Strahlung und chemische Substanzen in der iranischen Atomanlage Natanz, nachdem diese vor wenigen Tagen von Israel angegriffen wurde.
  • Laut IAEA-Chef Rafael Grossi liegt die Strahlung im Außenbereich im normalen Bereich, innerhalb der Anlage kommt es jedoch zu radiologischer und chemischer Kontamination, wobei insbesondere die chemische Verunreinigung als größte Gefahr gilt.
  • Grossi warnt zudem vor Angriffen auf das Atomkraftwerk Bushehr, wo Tausende Kilogramm nukleares Material lagern, da ein direkter Angriff zu einer sehr hohen Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umwelt führen könnte.