Aktivisten kritisieren
Iran: 71 Tote bei Israels Angriff auf Evin-Gefängnis
Das sagte Justizsprecher Asghar Jahangir am Sonntag laut dem Justizportal Mizan. Unter den Opfern seien Verwaltungsangestellte, Wehrdienstleistende, Häftlinge sowie deren Angehörige und Anrainer.
Am Montag hatte die israelische Luftwaffe Teile der Haftanstalt Evin bombardiert - laut israelischer Darstellung ein symbolischer Schlag gegen die iranische Regierung.
Politische Gefangene gefährdet
Iranische Aktivisten und ehemalige Insassen reagierten mit scharfer Kritik: Der Angriff gefährde das Leben politischer Gefangener und verhöhne deren Schicksal. In Evin sind auch mehrere Europäer inhaftiert.
Das Gefängnis im Norden Teherans gilt landesweit als Ort für Misshandlung und Folter, insbesondere von politischen Gefangenen. Auch Demonstranten wurden dort wegen ihrer Teilnahme an den systemkritischen Protesten inhaftiert.
Häftlinge in andere Gefängnisse verlegt
Berichten zufolge wurden vor allem Gebäude im administrativen Teil des Baus zerstört. Die verbliebenen Häftlinge wurden nach Angaben der Justiz in andere Gefängnisse verlegt.
Israel hatte mit dem Angriff seine Ziele über militärische und nukleare Anlagen hinaus auf Symbole des iranischen Herrschaftssystems ausgeweitet.
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Zusammenfassung
- Bei einem israelischen Luftangriff auf das Evin-Gefängnis in Teheran wurden laut iranischer Justiz mindestens 71 Menschen getötet, darunter Verwaltungsangestellte, Wehrdienstleistende, Häftlinge sowie deren Angehörige und Anrainer.
- Der Angriff, der am Montag stattfand, wurde von Israel als symbolischer Schlag gegen die iranische Regierung bezeichnet und traf vor allem den administrativen Teil der Haftanstalt.
- Nach Angaben der Justiz wurden die verbliebenen Häftlinge in andere Gefängnisse verlegt, während iranische Aktivisten und ehemalige Insassen den Angriff als Gefahr für politische Gefangene scharf kritisierten.