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Integrationsfonds weist Kritik an Deutschkursen zurück

19. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Der Integrationsfonds (ÖIF) hat sich gegenüber der APA gegen Kritik an seinen Deutschkursen gewehrt. Die Diakonie hatte das Angebot des ÖIF zuletzt in einer Pressekonferenz als "völlig unzureichend" kritisiert, die Unterrichtsqualität sei mangelhaft und in vielen Regionen, vor allem am Land, würden Kursmöglichkeiten auf dem jeweils benötigten Sprachniveau überhaupt fehlen. Das Angebot an qualitativ hochwertigen Kursangeboten sei so groß wie noch nie, betonte indes der ÖIF.

Allein im Jahr 2024 seien über 67.500 Kursplätze an mehr als 200 Standorten gefördert worden, dazu kämen noch 150.000 Teilnahmen an Online-Kursen. Es gebe für jede nach dem Integrationsgesetz anspruchsberechtigte Person - also Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sowie ukrainische Vertriebene - vom ÖIF "innerhalb kurzer Zeit in ganz Österreich einen Deutschkurs", hieß es in einer Stellungnahme.

Das Angebot sei auch außerhalb Wiens so groß wie noch nie zuvor. Sollte in einzelnen Regionen wegen zu geringer Teilnehmerzahl kein Präsenzkurs zustande kommen, könne man auch einen Kurs am freien Markt besuchen und der ÖIF übernehme die Kosten, gegebenenfalls auch für die Anfahrt. Zusätzlich gibt es noch die Online-Kurse. Die Leiterin der Deutschkursförderung, Carla Pirker, sieht in der Kritik der Diakonie deshalb "Falschinformationen", die die Betroffenen verunsicherten.

Es gebe auch extra Präsenzkurse zu unterschiedlichen Tageszeiten, berufsbegleitende Kurse, Online-Formate und Kurse mit Kinderbeaufsichtigung, damit der Kursbesuch bestmöglich mit Arbeit oder Betreuungsverpflichtungen vereinbar ist. Zusätzlich gebe es für alle Zugewanderten, unabhängig vom Aufenthaltstitel, 70 frei zugängliche Online-Deutschkurse pro Woche.

Qualitätsstandards und Überprüfungen

Kritik an der Qualität weist man im Integrationsfonds ebenfalls zurück. Für vom ÖIF geförderte Deutschkurse würden bundesweit einheitliche, gesetzlich verankerte Qualitätsstandards gelten. So müsse das Lehrpersonal Sprachkenntnisse auf Niveau C1 (etwa Maturaniveau, Anm.), umfangreiche Unterrichtserfahrung und eine abgeschlossene Ausbildung in Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache mitbringen und verpflichtend die Rahmenstudienpläne des ÖIF nutzen. Ergänzend gebe es regelmäßig unangekündigte Vor-Ort-Evaluierungen und externe Qualitätssicherungsmaßnahmen. Für die Zuweisung der Teilnehmenden zu Kursen am richtigen Sprachniveau werde ein wissenschaftlich fundierter digitaler Einstufungstest genutzt.

Im ÖIF gelte zudem "volle Transparenz", indem die Daten zu Integrationsverläufen wie etwa Kursstart und -ende, Ergebnis sowie An- und Abwesenheiten tagesaktuell für zuständige Behörden und das AMS bereitgestellt würden.

(S E R V I C E - www.integrationsfonds.at)

Zusammenfassung
  • Der Integrationsfonds (ÖIF) weist die Kritik der Diakonie an seinen Deutschkursen zurück und betont, dass das Angebot an qualitativ hochwertigen Kursen so groß wie noch nie sei.
  • Im Jahr 2024 wurden über 67.500 Kursplätze an mehr als 200 Standorten gefördert und 150.000 Teilnahmen an Online-Kursen verzeichnet, dazu kommen 70 frei zugängliche Online-Deutschkurse pro Woche.
  • Für alle Anspruchsberechtigten gibt es laut ÖIF innerhalb kurzer Zeit passende Deutschkurse in ganz Österreich, bei fehlenden lokalen Angeboten werden die Kosten für Kurse am freien Markt sowie gegebenenfalls für die Anfahrt übernommen.