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Inflation, Gehalts- und Sozialleistungsplus im neuen Jahr

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Erstmals seit langem dürfte Corona nicht mehr das kommende Jahr dominieren. In den Fokus rückt eher die Teuerung angesichts multipler Krisen, und so bringt das Jahr 2023 höhere Energiepreise und inflationsbedingt hohe Gehalts- und Pensionssteigerungen. Neu ist die nun automatische jährliche Anpassung von Sozialleistungen, Klimaschutz-bedingt wird das Autofahren teurer. Es wird mehr Plastikmüll gesammelt, und der Tierschutz in der Landwirtschaft wird ein wenig strenger.

Laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO wird die Teuerung im kommenden Jahr um die 6,5 Prozent betragen. Entsprechend hoch fallen die Gehaltssteigerungen aus, sei es im öffentlichen Dienst, im Handel, bei den Metallern oder der Bahn. Die Pensionssteigerung beträgt zwischen 5,8 und 10,2 Prozent. Bei den Sozialleistungen entfällt der bisherige jährliche Wertverlust, denn sie werden ab kommendem Jahr automatisch valorisiert. Das betrifft etwa das Kranken- oder das Kinderbetreuungsgeld, aber auch die Familienbeihilfe.

In der Pflege kommt ein Bonus für pflegende Angehörige, für die Beschäftigten eine Aufwertung der Nachtarbeit und eine sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr. Schwere geistige oder psychische Behinderung wird beim Pflegegeld stärker berücksichtigt. Beim Thema Gesundheit kommt die Gratis-HPV-Impfung bis 21, die Grippeimpfung kostet ab Herbst nur noch die Rezeptgebühr. In der Justiz verspricht man einen besseren Umgang mit psychisch kranken Straftätern.

Im Bildungsbereich bringt 2023 mit den Pflegeschulen eine neue Schulform. In Linz kommt mit dem "Institute of Digital Sciences Austria" eine neue Universität. In der Tierhaltung darf es ab 2023 keine Vollspaltenböden in der Schweinehaltung mehr geben, allerdings nur bei Neu- und Umbauten. Bestehende Anlagen können dagegen bis 2039 weiterbetrieben werden. Verboten wird das Shreddern lebendiger Küken.

Durch die steigende CO2-Bepreisung von 30 auf 32,50 Euro je Tonne wird der Treibstoff teurer (circa plus 0,7 Cent je Liter Benzin, 0,8 Cent je Liter Diesel). Bei Elektroautos gibt es hingegen weitere Vergünstigungen. Mehr Geld wird auch in die Bahn, das Klimaticket und generell in den Öffi-Ausbau gepumpt, ebenso in den klimaschonenden Heizungstausch. Österreichweit wird die Sammlung von Plastik um die Leichtverpackungen ergänzt.

Teurer werden Strom und Gas, und zwar auch für Bestandskunden der Energieversorger. Kompensiert wird dies bis Juni 2024 durch die Strompreisbremse des Bundes.

Reisende können sich über die Aufnahme des beliebten Urlaubslandes Kroatien in den Schengenraum freuen - im Gegensatz zu Rumänien und Bulgarien, wo Österreich mit seinem Veto auf der Bremse steht. Kroatien wird auch Mitglied der Eurozone.

Politisch bringt das neue Jahr die Rückübersiedlung von National- und Bundesrat in das renovierte Parlament am Ring. Ebendort wird im Jänner Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach seiner Wiederwahl erneut angelobt. Es stehen Landtagswahlen in Niederösterreich, Kärnten und Salzburg an, und auch Wahlen zur HochschülerInnenschaft sind schon wieder angesetzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Erstmals seit langem dürfte Corona nicht mehr das kommende Jahr dominieren.
  • In den Fokus rückt eher die Teuerung angesichts multipler Krisen, und so bringt das Jahr 2023 höhere Energiepreise und inflationsbedingt hohe Gehalts- und Pensionssteigerungen.
  • Neu ist die nun automatische jährliche Anpassung von Sozialleistungen, Klimaschutz-bedingt wird das Autofahren teurer.
  • Die Pensionssteigerung beträgt zwischen 5,8 und 10,2 Prozent.

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