APA/HELMUT FOHRINGER

Ibiza: Neue Aufnahmen zeigen Gudenus bei mutmaßlichen Drogenkonsum

0

Der frühere FPÖ-Politiker Johann Gudenus soll laut "Kurier" beim zweimaligen mutmaßlichen Kokainkonsum gefilmt worden sein. Das geht aus einem Zwischenbericht der SoKo Ibiza hervor, der der Tageszeitung vorliegt.

Johann Gudenus, einer der Hauptprotagonisten des Ibiza-Videos, soll laut einem Bericht der SoKo Ibiza mutmaßlich beim Drogenkonsum gefilmt worden sein. Das berichtet die Tageszeitung "Kurier", der der Bericht vorliegt. Die Tageszeitung mutmaßt auch, dass der frühere FPÖ-Politiker dadurch erpressbar gewesen sein dürfte. 

Der Anwalt von Johann Gudenus, Heinz-Dietmar Schimanko, wies die Anschuldigung auf "Kurier"-Anfrage zurück. Schimanko verwies darauf, dass sein Klient sich regelmäßig auf Drogen habe testen lassen. Er habe immer betont, dass er kein Kokain konsumiere. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien dazu wurden der Tageszeitung zufolge wegen Verjährung eingestellt.

Ibiza-Video-Hintermänner filmten Vorgeschichte

Das von der SoKo Ibiza in der Steckdose einer Wohnung eines Feuerwehrmanns in Wiener Neustadt gefundene Video-Material enthält laut "Kurier" brisantere Informationen als bisher angenommen. So sollen die Hintermänner des Ibiza-Videos die Vorgeschichte vor dem Treffen auf der Baleareninsel ebenfalls audiovisuell dokumentiert haben. Dabei sollen offenbar verschiedene Firmenkonstruktionen besprochen worden sein, um den Deal mit der angeblichen Oligarchen abzuschließen.

Am 13. April 2017 - drei Monate vor dem Ibiza-Dreh - soll es dann laut den dem "Kurier" zugespielten Unterlagen in einer Privatwohnung in Wien-Landstraße zu einem Treffen zwischen Gudenus, dem mutmaßlichen Videohersteller und Detektiv H. sowie einer Immobilienhändlerin gekommen sein, von dem Treffen sollen vier kurze Videos erstellt worden sein.

Bei einem weiteren Treffen zwei Wochen später soll dann der mutmaßliche Drogenkonsum von Gudenus dokumentiert worden sein. Der "Kurier" veröffentlichte Screenshots aus dem Video. Darauf ist ein Mann mit einer starken Ähnlichkeit zu Gudenus zu sehen, wie er sich über einen Tisch beugt. Das Gesicht berührt dabei fast die Tischfläche. Stattgefunden haben soll diese Zusammenkunft zunächst in einem Lokal am Südtiroler Platz. Anschließend habe sich das Treffen in ein Wiener Promi-Hotel verlagert ("Suite 1608"). Dort sei auch ein kurzes Video entstanden, das Gudenus mutmaßlich "beim zweimaligen Suchtgiftkonsum" zeigt.

SoKo liegt nicht gesamtes Video-Material vor

Aus dem Dokument der SoKo soll auch hervorgehen, dass die Sonderkommission nicht das gesamte Material des Hauptvideos sichergestellt hat. Demnach würden der "Süddeutschen Zeitung" und dem "Spiegel" Teile des Videos vorliegen, die Österreichs Justiz nicht in Händen hat. Auch soll es laut dem Bericht schon vor dem dann auf Ibiza entstandenen Video einen früheren Versuch gegeben haben, mit Strache in Kontakt zu treten. Eine Videofalle in einem Hotel in Wien sei bereits installiert gewesen, der FPÖ-Chef sei dem Treffen dann aber kurzfristig doch fern geblieben.

ribbon Zusammenfassung
  • Der frühere FPÖ-Politiker Johann Gudenus soll laut "Kurier" beim zweimaligen mutmaßlichen Kokainkonsum gefilmt worden sein.
  • Das geht aus einem Zwischenbericht der SoKo Ibiza hervor, der der Tageszeitung vorliegt.
  • Der Anwalt von Johann Gudenus, Heinz-Dietmar Schimanko, wies die Anschuldigung auf "Kurier"-Anfrage zurück.
  • Der "Kurier" veröffentlichte Screenshots aus dem Video.
  • Anschließend habe sich das Treffen in ein Wiener Promi-Hotel verlagert.

Mehr aus Politik