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IAEA-Sorge über möglichen Angriff auf Irans Atomanlagen

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Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich besorgt gezeigt, dass Israel bei einem Vergeltungsschlag gegen den Iran dessen Atomanlagen angreifen könnte. "Wir sind immer besorgt über diese Möglichkeit", antwortete Rafael Grossi am Montag in New York auf eine entsprechende Frage eines Reporters. Grossi rief zu "äußerster Zurückhaltung" auf. Der Iran habe seine Atomanlagen aus "Sicherheitserwägungen" am Sonntag geschlossen, ergänzte Grossi.

Obwohl die Anlagen am Montag wieder geöffnet worden seien, habe er die IAEA-Inspektoren ferngehalten, bis man sehe, dass die Lage völlig ruhig sei. "Wir werden morgen wieder anfangen", betonte Grossi mit Blick auf den Dienstag. "Das hatte keine Auswirkungen auf unsere Inspektionstätigkeit."

Die IAEA inspiziert regelmäßig die wichtigsten iranischen Atomanlagen, darunter die Uran-Anreicherungsanlage in Natans, die das Herzstück des Atomprogramms des Irans bilden. Der Iran nutzt nach eigenen Angaben sein Atomprogramm nur zu friedlichen Zwecken. Westliche Staaten werfen dem Land vor, es strebe nach Atomwaffen.

Der israelische Armeechef Herzi Halevi sagte am Montag, sein Land werde auf den Angriff des Irans vom Wochenende reagieren, nannte aber keine Details. Der Iran hat nach eigenen Angaben Vergeltung geübt für den Israel zugeschriebenen Beschuss des iranischen Botschaftsgeländes in Damaskus am 1. April mit mehreren Toten, darunter zwei Brigadegeneräle.

ribbon Zusammenfassung
  • IAEA-Chef Rafael Grossi zeigt sich besorgt über die Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf iranische Atomanlagen als Vergeltung.
  • Iran schloss seine Atomanlagen temporär aus Sicherheitserwägungen, was laut Grossi keine Auswirkungen auf die Inspektionstätigkeit der IAEA hatte.
  • Israels Armeechef Halevi kündigt eine Reaktion auf den iranischen Angriff an, während der Iran Vergeltung für den Beschuss seiner Botschaft in Damaskus übt.

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