Hunderte Tote im Ostkongo: UN fordern Ende der Angriffe
Es handele sich um eine der höchsten dokumentierten Todeszahlen bei derartigen Angriffen seit dem Wiedererstarken der M23 im Jahr 2022. Die meisten Opfer seien Bauern, die während der Pflanzzeit auf ihren Feldern übernachteten. Mindestens 48 Frauen und 19 Kinder starben.
Türk forderte: "Alle Angriffe auf Zivilisten müssen sofort eingestellt und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden." Auch sei er entsetzt über das Anhalten der Kämpfe trotz eines in Doha unterzeichneten Waffenstillstands.
Einen besonders schweren Angriff verübte die islamistische Gruppierung "Allied Democratic Forces" (ADF) während des Sonntagsgebets im Dorf Komanda, das in der Provinz Ituri liegt. Mindestens 40 Menschen - darunter 13 Kinder - wurden ermordet. Auch brannten die Anhänger der Gruppierung mindestens 27 Geschäfte, vier Häuser und drei Autos nieder. Knapp drei Wochen zuvor hatten sie bereits in einem anderen Dorf in der Provinz mindestens 70 Zivilisten getötet.
Am 19. Juli hatten sich die Regierung und die Gruppe M23 auf einen Waffenstillstand und weitere Verhandlungen geeinigt. Der Konflikt im Osten der einstigen belgischen Kolonie ist Jahrzehnte alt und wird auch vom Nachbarland Ruanda angeheizt. Die Region ist auch deshalb interessant, weil sie über zahlreiche wertvolle Rohstoffe verfügt.
Zusammenfassung
- Im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurden zwischen 9. und 21. Juli laut UN mindestens 319 Menschen, darunter 48 Frauen und 19 Kinder, bei Angriffen getötet.
- Als Hauptverantwortliche gelten Rebellen der Gruppe M23, die von Ruanda unterstützt werden, sowie weitere bewaffnete Gruppen; zudem forderte ein Angriff der islamistischen ADF in Komanda mindestens 40 Tote, darunter 13 Kinder.
- UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk fordert ein sofortiges Ende der Angriffe und die Rechenschaft für die Täter, während die Kämpfe trotz eines vereinbarten Waffenstillstands andauern.