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Houthi-Miliz bekennt sich zu neuem Angriff auf Frachtschiff

09. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Die pro-iranische Houthi-Miliz im Jemen hat sich zu dem zweiten Angriff auf ein Handelsschiff binnen 24 Stunden bekannt. Die Meeresstreitkräfte der Miliz hätten die "Eternity C" angegriffen, erklärte Militärsprecher Yahya Saree am Mittwoch. Die EU-Mission "Eunavfor Aspides" bestätigte den Untergang des Schiffs. Bei der darauffolgenden Rettungsaktion eines Privatunternehmens seien sechs Menschen aus dem Meer gerettet worden.

19 Besatzungsmitglieder würden laut "Eunavfor Aspides" noch vermisst. Insgesamt seien 22 Besatzungsmitglieder und drei Sicherheitsleute an Bord gewesen. Das Schiff sei auf dem Weg zu dem israelischen Hafen Eilat gewesen, sagte der Houthi-Sprecher. Die "Eternity C" sei mit einem unbemannten Boot sowie sechs Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen worden, teilte Saree mit. Die Miliz habe Crew-Mitglieder gerettet, medizinisch versorgt und an einen sicheren Ort gebracht.

Bei wiederholten Angriffen waren von Montag bis Dienstag nach Angaben von "Eunavfor Aspides" drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Erst am Sonntag hatte die Houthi-Miliz das Schiff "Magic Seas" im Roten Meer attackiert.

Saree warnte "alle Unternehmen, die mit Häfen im besetzten Palästina zusammenarbeiten", dass ihre Schiffe und Besatzungen angegriffen werden würden. Das werde so lange andauern, bis "die Belagerung unserer Brüder im Gazastreifen aufgehoben, die Aggression gegen sie gestoppt und der anhaltende Krieg beendet wird".

Die Houthi-Miliz hatte ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer mehrere Monate lang eingestellt, die Attacke auf die "Magic Seas" am Sonntag war die erste dieser Art im laufenden Jahr. Die "Magic Seas" wurde dabei schwer beschädigt. Die Besatzung dieses Frachters wurde nach Angaben der britischen Seefahrtsbehörde UKMTO von einem vorbeifahrenden Handelsschiff gerettet.

Der UNO-Botschafter im Jemen, Hans Grundberg, zeigte sich besorgt über die "Eskalation" im Roten Meer. "Die freie Schifffahrt im Roten Meer muss beschützt werden und zivile Infrastruktur darf in Konflikten niemals ein Ziel werden", sagte er vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. Der Jemen befinde sich bereits in einer sehr fragilen Situation und dürfe nicht noch weiter in eine regionale Krise hineingezogen werden.

"Achse des Widerstands"

Die vom Iran finanzierten Houthi kontrollieren einen Großteil des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Die Houthi-Miliz zählt sich neben der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands".

Im November 2023, kurz nach Beginn des von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgelösten Gaza-Kriegs mit Israel, hatten die Houthi damit begonnen, Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden anzugreifen. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf mit Angriffen auf Houthi-Ziele im Jemen. Anfang Mai dieses Jahres vereinbarten die Houthi und die USA dann eine vom Oman vermittelte Waffenruhe.

Zusammenfassung
  • Die pro-iranische Houthi-Miliz bekannte sich zu einem erneuten Angriff auf das Frachtschiff 'Eternity C', das auf dem Weg nach Eilat war und mit einem unbemannten Boot sowie sechs Marschflugkörpern und ballistischen Raketen attackiert wurde.
  • Nach Angaben der EU-Mission 'Eunavfor Aspides' wurden sechs Menschen aus dem Meer gerettet, während 19 der insgesamt 25 Personen an Bord weiterhin vermisst werden.
  • Die Houthi warnen Unternehmen vor weiteren Angriffen auf Schiffe mit Ziel Israel und fordern ein Ende der Blockade des Gazastreifens, während die UNO vor einer weiteren Eskalation im Roten Meer warnt.