Heftige Kämpfe in wichtigen afghanischen Provinzhauptstädten
Kleinere Zusammenstöße gab es auch in der südlichen Provinz Kandahar. Helmand, Herat und Kandahar sind die drei flächenmäßig größten Provinzen Afghanistans. In Herat griffen die Taliban am Freitag auch einen UNO-Stützpunkt an, töteten einen Wachtposten und verletzten mehrere andere. Die Vereinten Nationen verurteilten den Angriff aufs Schärfste. Bei den Kämpfen in den verschiedenen Provinzen gerieten auch Zivilisten in Gefahr. Der Provinzrat Abdul Majid Akhundzada sagte der Deutschen Presse-Agentur, in Laschkarga habe es Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Ein privates Krankenhaus, in dem sich Talibankämpfer versteckten, sei von Luftangriffen getroffen worden.
In Afghanistan geht dieser Tage nach fast 20 Jahren ein internationaler Militäreinsatz zu Ende, der im Herbst 2001 zum Sturz der damaligen Taliban-Herrschaft geführt hatte. Die deutsche Bundeswehr hat ihre Truppen schon vollständig abgezogen. Österreich zog seine Bundesheer-Soldaten ebenfalls bereits ab. Die US-Militärmission in dem Land soll am 31. August enden. Zuletzt haben die USA angesichts des Vormarsches der Taliban jedoch wieder verstärkt Luftangriffe geflogen, bei denen die Flugzeuge von außerhalb des Landes starteten.
Zusammenfassung
- In Afghanistan sind heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und militant-islamistischen Taliban in zwei der wichtigsten Provinzhauptstädte des Landes ausgebrochen.
- In Laschkarga, Hauptstadt der südlichen Provinz Helmand, wurde am Samstag in verschiedenen Stadtbezirken gekämpft, wie die Provinzbehörden mitteilten.
- In der Stadt Herat im Westen des Landes tobten die Kämpfe nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.