Geisel-Deal
Hamas fordert unbefristeten Waffenstillstand
Die Hamas sei bereit, alle israelischen Geiseln freizulassen und ein umfassendes Waffenstillstandsabkommen abzuschließen. Die Hamas sei aber auch bereit für einen langen Krieg mit Israel, drohte Ubaida.
In der Früh seien zehn Menschen bei Luftangriffen und Schüssen auf Gebiete nahe der Stadt Khan Younis getötet worden, erklärte der Sprecher des Zivilschutzes Mohammed al-Mughajjir am Freitag. Weitere vier Menschen seien bei einem Luftangriff in Jabalia im Norden des palästinensischen Küstenstreifens getötet worden.
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Bei zwei separaten Angriffen nahe Khan Younis seien ein Haus und ein Zelt von vertriebenen Palästinensern getroffen worden. Auf AFP-Anfrage erklärte die israelische Armee, die Berichte zu prüfen.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.210 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach Armeeangaben tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bisher mehr als 58.600 Menschen getötet.
Zusammenstöße bei Protestmarsch gegen Siedler im Westjordanland
Bei einem Protestmarsch von Palästinensern gegen israelische Siedler im von Israel besetzten Westjordanland kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der israelischen Armee.
Soldaten trieben eine Gruppe von Palästinensern mit Tränengas auseinander, die gegen einen über Nacht errichteten Außenposten von israelischen Siedlern nahe des nördlichen Dorfes Raba im Westjordanland demonstrierten.
Ein Team der Hilfsorganisation Palästinensischer Roter Halbmond behandelte nach eigenen Angaben 13 Menschen, die Tränengas eingeatmet hatten.
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"Wir sind in dieses Gebiet gekommen, um unseren Protest zum Ausdruck zu bringen und zu sagen: 'Dieses Land gehört uns, nicht euch'", sagte der Dorfvorsteher von Raba, Ghassan Basur. Die israelischen Siedler hätten über Nacht einen Hügel nahe des Dorfes besetzt, um den Dorfbewohnern den Zugang zu nahe gelegenen landwirtschaftlichen Flächen zu verwehren.
Zwar gelten alle israelischen Siedlungen im Westjordanland nach internationalem Recht als illegal, aber nur Außenposten sind auch nach israelischem Recht verboten. Mit neuen Siedleraußenposten werde "weiterhin das Land verschlungen und leer geräumt", sagte Muayad Shaaban von der Palästinensischen Autonomiebehörde.
Angesichts zunehmender Übergriffe von Siedlern gegenüber Palästinensern sollten Protestmärsche als "Modell des Widerstands im ganzen Westjordanland" organisiert werden.
Israel hält das Westjordanland seit dem Ende des Sechstagekriegs im Jahr 1967 besetzt. In den vergangenen Jahren hat sich der Bau jüdischer Siedlungen dort beschleunigt. Menschenrechtsorganisationen beklagen eine Zunahme der Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist die Gewalt auch im Westjordanland eskaliert. Laut UNO wurden seither mindestens 956 Palästinenser im Westjordanland getötet. Bei Angriffen durch Palästinenser gab es nach israelischen Angaben mindestens 36 Tote.
Video: Nahost-Experte: "Israel will Hamas endgültig schwächen"
Zusammenfassung
- Die Hamas fordert bei den laufenden Verhandlungen mit Israel einen unbefristeten Waffenstillstand und lehnt eine befristete Waffenruhe ab.
- Im Westjordanland kam es bei einem Protestmarsch gegen einen neuen Siedleraußenposten zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee, wobei laut Palästinensischem Roten Halbmond 13 Menschen durch Tränengas verletzt wurden.