puls24 Logo

Hamas: 20 Menschen im Gazastreifen von Israel getötet

Heute, 09:44 · Lesedauer 3 min

Der von der militanten Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hat Israel die Tötung von 20 Menschen vorgeworfen. Sechs Menschen seien getötet und 30 weitere verletzt worden, während sie auf die Ausgabe von Hilfsgütern warteten, sagte Zivilschutz-Sprecher Mahmoud Bassal am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Bei weiteren israelischen Angriffen hätten zudem mindestens 14 Menschen im Zentrum und Norden des Gazastreifens ihr Leben verloren.

Die wartenden Menschen im Zentrum des Küstengebiets seien von Kugeln und Panzergeschossen getroffen worden, erklärte Bassal. Die israelische Armee teilte auf eine Nachfrage der AFP hin mit, den Vorfall zu untersuchen.

Die weiteren israelischen Angriffe trafen laut Bassal zum einen ein Haus im Vertriebenenlager Nuseirat. Bei dem Luftschlag wurden demnach sechs Menschen getötet, darunter ein Kind. Acht weitere Menschen seien bei zwei Angriffen auf Häuser in Deir al-Balah und östlich der Stadt Gaza getötet worden.

Die Hamas-Behörden im Gazastreifen haben der israelischen Armee schon mehrfach die Tötung von Menschen vorgeworfen, die sich in der Nähe von Verteilzentren für Hilfsgüter versammelt hatten. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium im Gazastreifen wurden seit Ende Mai mehr als 500 Menschen bei Hilfszentren getötet.

Anfang März hatte Israel aufgrund der stockenden Waffenruhegespräche mit der Hamas eine Blockade für Hilfsgüter für den Gazastreifen verhängt. Erst Ende Mai wurde die Blockade teilweise wieder aufgehoben. Die von den USA und Israel unterstützte Hilfsorganisation GHF nahm daraufhin ihre Arbeit im Gazastreifen auf und eröffnete vier Verteilzentren im Süden und im Zentrum des Palästinensergebiets. Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung, der sie vorwerfen, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten.

Israel steht wegen der verheerenden humanitären Lage in dem Palästinensergebiet international unter Druck. Die UNO warnt vor einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen.

Israelische Soldaten getötet worden

Unterdessen sind im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Armee auch Israelis umgekommen: Sieben Soldaten seien getötet worden. Den Angaben zufolge waren sie am Dienstag in der südlichen Stadt Khan Younis im Einsatz, als Angreifer einen Sprengkörper an ihrem gepanzerten Fahrzeug anbrachten. Durch die Explosion fing das Fahrzeug Feuer, wodurch die sieben israelischen Soldaten ums Leben kamen. Rettungskräfte konnten die Soldaten nicht mehr vor den Flammen retten.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas wurden mittlerweile mehr als 430 israelische Soldaten getötet. Der bisher folgenschwerste Vorfall ereignete sich am 22. Jänner 2024: An diesem Tag starben 21 israelische Soldaten, als zwei Gebäude kollabierten, die von palästinensischen Angreifern beschossen worden waren.

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu betrauerte den Tod der sieben Soldaten. "Heute ist ein schwieriger Tag für das israelische Volk", schrieb er auf X. "Unsere heldenhaften Kämpfer sind im Kampf gegen die Hamas und für die Befreiung unserer Geiseln im Süden des Gazastreifens gefallen", fügte er hinzu.

Der Krieg war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter islamistischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.210 Menschen getötet, 251 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 49 von ihnen werden weiterhin dort festgehalten, 27 von ihnen sind nach Angaben des israelischen Militärs bereits tot.

Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 56.000 Menschen getötet.

Zusammenfassung
  • Im Gazastreifen sind laut Hamas 20 Menschen durch israelische Angriffe getötet worden, darunter sechs, die auf die Ausgabe von Hilfsgütern warteten, und mindestens 14 weitere im Zentrum und Norden des Gebiets.
  • Seit Ende Mai wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde mehr als 500 Menschen bei Hilfszentren getötet, während die UNO weiterhin vor einer Hungersnot im Gazastreifen warnt.
  • Bei einem Angriff in Khan Younis kamen sieben israelische Soldaten ums Leben, insgesamt wurden seit Kriegsbeginn laut israelischer Armee mehr als 430 Soldaten getötet.