Großbritannien kürzt festes Budget für internationale Hilfe

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Trotz eines eigentlich festen Budgets für internationale Entwicklungshilfe will Großbritannien im kommenden Jahr weniger Geld für diese Hilfen ausgeben. Statt 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen nur noch 0,5 Prozent in internationale Hilfe fließen, wie der britische Finanzminister Rishi Sunak am Mittwoch ankündigte. Es sei in Zeiten der Rekordverschuldung und steigenden Arbeitslosigkeit schwer, höhere Ausgaben "gegenüber den Briten zu rechtfertigen", sagte er.

Zuvor hatten etliche Regierungsmitglieder immer wieder betont, der 0,7-Prozent-Anteil solle erhalten bleiben. Gleichzeitig will das Land 2021 seine Ausgaben für die militärische Aufrüstung erhöhen.

Die Opposition sowie etliche Organisationen kritisierten die Kürzung. Sunak kündigte an, es sei die "Intention" der Regierung, zu den höheren Hilfen zurückzukehren, wenn der Etat es wieder erlaube.

"Die ökonomische Notlage hat gerade erst begonnen", so Sunak, der im Londoner Parlament sein Budget für das kommende Jahr vorstellte. Offizielle Prognosen sagen für das zweite Quartal 2020 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Großbritannien auf 7,5 Prozent voraus - das entspräche rund 2,6 Millionen Arbeitslosen.

Für 2020 erwarten die Ökonomen einen Rückgang der Wirtschaftleistung von 11,3 Prozent. Um die Coronakrise zu bewältigen, wird Großbritannien in diesem Jahr insgesamt 394 Milliarden britische Pfund (442,64 Mrd. Euro) an Schulden aufnehmen - so viel wie noch nie in Friedenszeiten, wie der konservative Politiker erklärte. Dies sei jedoch notwendig gewesen, um Leben zu retten und Arbeitsplätze zu erhalten.

ribbon Zusammenfassung
  • Trotz eines eigentlich festen Budgets für internationale Entwicklungshilfe will Großbritannien im kommenden Jahr weniger Geld für diese Hilfen ausgeben.
  • Statt 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen nur noch 0,5 Prozent in internationale Hilfe fließen, wie der britische Finanzminister Rishi Sunak am Mittwoch ankündigte.
  • Zuvor hatten etliche Regierungsmitglieder immer wieder betont, der 0,7-Prozent-Anteil solle erhalten bleiben.

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