Karner: "Ukrainische Streitkräfte sind höchst angespannt"

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Dass die Ukraine in der Lage ist größere Gebiete zu halten und zurück zu erobern, das werde sicher noch mehrere Wochen dauern, so der PULS 24 Militärexperte Gerald Karner im Newsroom LIVE. Es gäbe viele Experten, die der Meinung sind, die nächsten zwei Monate könnten kriegsentscheidend sein, so Karner.

Russland könnte den ganzen Bezirk Oblast Luhansk erobern. Das wäre aber auch zu erwarten, so Militärexperte Gerald Karner. Russland habe in diesem Gebiet ungefähr 50 Prozent seiner Landstreitkräfte konzentriert. 

Konzentration auf Sewerodonezk

Die russischen Streitkräfte würden sich momentan auf den Raum Sewerodonezk konzentrieren. Das sei eine wichtige Stadt, die von den ukrainischen Streitkräften schwer verteidigt werde – gerade hätten die Ukrainer große Teile des Gebiets wieder zurückgewonnen. In Sewerodonezk sei aber immer noch ein Krieg in Gange, bei dem die Fronten und die Vorteile immer wieder wechseln.

Ukrainische Streitkräfte unterlegen

Objektiv gesehen seien die ukrainischen Streitkräfte den russischen unterlegen. "Es ist ja nicht das gesamte Gelände, dass nicht russisch besetzt ist, von ukrainischen Streitkräften besetzt. Die ukrainischen Streitkräfte konzentrieren sich natürlich auf die Frontlinie und vor allem auf die Sicherung der Hauptstadt Kiew. Die Ukraine muss auch eine Deckungsgruppe gegenüber der Grenze von Belarus belassen sowie eine kleine Deckungsgruppe im Raum Transnistrien, gegenüber den dortigen prorussischen Kräften, so Karner. Die ukrainischen Streitkräfte seien höchst angespannt und natürlich würden auch sie, vor allem durch russische Luftangriffe und Artillerie-Angriffe, schwere Verluste erleiden.

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Nächste zwei Monate kriegsentscheidend?

Dass die Ukraine in der Lage ist größere Gebiete zu halten und zurück zu erobern, werde sicher noch mehrere Wochen dauern, so der PULS 24 Militärexperte. "Es gibt viele Experten, die daher meinen, die nächsten beiden Monate wären unter Umständen kriegsentscheidend", sagt der Militärexperte.

"Gelingt es nämlich den ukrainischen Streitkräften den Druck auf die russischen Aufrecht zu erhalten, parallel aber nicht zu viele eigene Kräfte zu verlieren und aufzureiben, dann könnten im Verein mit den westlichen Waffenlieferungen, die ukrainischen Streitkräfte befähigt werden, zu Gegenangriffen anzutreten", sagt Karner. Ob sie zu einer groß angelegten Gegenoffensive antreten könnten, das werde sich noch zeigen.

ribbon Zusammenfassung
  • Dass die Ukraine in der Lage ist größere Gebiete zu halten und zurück zu erobern, das werde sicher noch mehrere Wochen dauern, so der PULS 24 Militärexperte Gerald Karner.
  • Es gäbe viele Experten, die der Meinung sind, die nächsten zwei Monate könnten kriegsentscheidend sein, so Karner.

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