Karner: "Die Ukraine kann als Sieger hervorgehen"

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Der Militärexperte Gerald Karner hält den Rückzug der russischen Truppen aus Charkiw für einen möglichen Wendepunkt im Ukraine-Krieg.

Nach einer Gegenoffensive der Ukraine, ziehen sich die russischen Truppen aus dem ostukrainischen Charkiw zurück. Der Militärexperte Gerald Karner ortet darin einen strategischen Vorteil für die Ukraine.

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Der Militärexperte erklärt, dass der Rückzug der russischen Truppen sehr chaotisch verlaufen sei. Es seien zahlreiche Waffensysteme zurückgelassen worden. Das spräche dafür, dass der Angriff für Russland sehr überraschend kam. "Der Ukraine ist es auf der taktischen und operativen Ebene gelungen, Russland zu täuschen", so Karner. Zuvor hätte die Ukraine Russland insbesondere im Süden angegriffen, wodurch russische Truppen verlegt werden mussten. Dadurch wären andere Fronten geschwächt worden - wie etwa jene im Osten um Charkiw

Kritische Phase

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte zuletzt, der Ukraine-Krieg befände sich in einer kritischen Phase. Dem stimmt auch Karner zu, er betont allerdings: "Das ist eine gewonnene Schlacht, der Krieg ist nicht gewonnen." Durch die intensiven Waffenlieferungen aus dem Westen sei die Ukraine derzeit aber in der besseren Position. Er ortet den russischen Rückzug aus Charkiw darum als möglichen Wendepunkt im Krieg. "Die Ukraine kann als Sieger hervorgehen", erklärt er.

Lage um AKW immer noch kritisch

Die Situation um das Atomkraftwerk Saporischschja bleibe allerdings weiterhin kritisch. "Solange russische Truppen dort sind und das Kraftwerk besetzt halten, bleibt die Lage dort weiter gefährlich", so Karner. Die einzige Möglichkeit das zu ändern, wäre ein Rückzug der russischen Truppen. 

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ribbon Zusammenfassung
  • Der Militärexperte Gerald Karner hält den Rückzug der russischen Truppen aus Charkiw für einen möglichen Wendepunkt im Krieg.
  • Der Ukraine sei es gelungen die russischen Truppen zu täuschen und sich dadurch einen strategischen Vorteil zu erarbeiten.
  • Die Lage um das AKW Saporischschja bleibe allerdings weiterhin kritisch, solange sich russische Truppen dort aufhalten.

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