Früherer Präsident Südkoreas erneut in Haftanstalt
Yoon Suk Yeol hatte als Präsident im Dezember völlig überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und sein Land damit in eine tiefe Staatskrise gestürzt. Er begründete den radikalen Schritt auch damit, dass die linke Opposition angeblich von kommunistischen und staatsfeindlichen Kräften unterwandert sei. Beweise für diese Anschuldigungen legte er nicht vor.
Mitte Jänner wurde der 64-Jährige im Zuge der Staatskrise schon einmal festgenommen, Anfang März dann aber aus der Untersuchungshaft entlassen. Im April wurde er vom Verfassungsgericht des Amtes enthoben. Anfang Juni gewann der linke Politiker Lee Jae Myung die vorgezogene Präsidentenwahl.
Yoon ließ über seine Anwälte sämtlich Vorwürfe abstreiten. Am frühen Donnerstagmorgen Ortszeit wurde er in eine Haftanstalt südlich der Hauptstadt Seoul abgeführt, wo er nun bis zum Gerichtsurteil in seinem Verfahren bleiben muss.
Zusammenfassung
- Gegen den 64-jährigen Ex-Präsidenten Südkoreas, Yoon Suk Yeol, wurde erneut Haftbefehl erlassen, da ihm unter anderem Hochverrat vorgeworfen wird – ein Delikt, das mit lebenslanger Haft geahndet werden kann.
- Yoon hatte im Dezember überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und damit eine Staatskrise ausgelöst, wobei er der Opposition eine Unterwanderung durch kommunistische Kräfte vorwarf, ohne Beweise vorzulegen.
- Nach seiner ersten Festnahme im Jänner, der Entlassung im März und der Amtsenthebung im April wurde Yoon am Donnerstagmorgen in eine Haftanstalt südlich von Seoul gebracht, wo er bis zum Gerichtsurteil bleiben muss.