APA/APA/BUNDESHEER/CARINA KARLOVITS

Frauenanteil im Bundesheer steigt nur langsam

27. Mai 2025 · Lesedauer 1 min

Der Frauenanteil im Bundesheer steigt nur langsam. Seit Einführung des freiwilligen Grundwehrdienstes für Frauen vor zwei Jahren ist der Soldatinnenanteil beim Bundesheer von 4,3 auf rund 6 Prozent gestiegen. Das geht aus einem Bericht des Verteidigungsministeriums über die militärischen Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2023 und 2024 hervor. 818 Soldatinnen standen demnach zum Stichtag 31. Dezember 2024 im Dienst des Bundesheers.

Seit 1998 können Frauen Berufssoldatinnen werden. Seit 1. April 2023 können sie einen freiwilligen Grundwehrdienst leisten. 2023 meldeten sich 497 Frauen dafür, 195 davon traten den Grundwehrdienst an und 65 wurden in ein Dienstverhältnis übernommen. 2024 meldeten sich 508, von denen 261 den Dienst antraten und 141 übernommen wurden.

Die Dreierkoalition hat sich im Regierungsprogramm vorgenommen, den Frauenanteil im Bundesheer weiter zu erhöhen. Zuletzt hatte sich der Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka, angesichts der Personalprobleme beim Bundesheer dafür ausgesprochen, auch über eine Wehrpflicht für Frauen nachzudenken. Der Vorschlag ist aktuell allerdings nicht mehrheitsfähig. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) lehnt eine Wehrpflicht für Frauen ab, solange nicht völlige Gleichberechtigung erreicht sei.

Zusammenfassung
  • Der Frauenanteil im Bundesheer ist seit Einführung des freiwilligen Grundwehrdienstes für Frauen im Jahr 2023 von 4,3 auf rund 6 Prozent gestiegen, was 818 Soldatinnen zum Stichtag 31. Dezember 2024 entspricht.
  • Im Jahr 2023 meldeten sich 497 Frauen für den freiwilligen Grundwehrdienst an, 195 traten den Dienst an und 65 wurden übernommen; 2024 waren es 508 Anmeldungen, 261 Dienstantritte und 141 Übernahmen.
  • Eine Wehrpflicht für Frauen wird aktuell nicht umgesetzt, da Verteidigungsministerin Klaudia Tanner diese ablehnt, solange keine vollständige Gleichberechtigung besteht.