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"Blut"-Attacke bei Antisemitismus-Kongress

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Am Rande einer Veranstaltung gegen Antisemitismus, Gastgeberin war Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), kam es zu einer Attacke mit blutähnllicher Farbe. Ein ehemaliger jüdischer Klimaaktivist wollte damit Edtstadlers "Antisemitismus"-Vorwürfe kritisieren.

In der Akademie der Wissenschaften in Wien fand am Montag eine Antisemitismuskonferenz statt. Gastgeberin war Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Dabei wurde Edtstadler von einem jüdischen Aktivisten mit blutähnlicher Farbe attackiert.

Ein ehemaliger Klimaaktivist wollte damit seine Kritik zum Ausdruck bringen, denn alle Stimmen gegen die rechtsreligiöse Netanyahu-Regierung würden als "antisemitisch" bezeichnet werden.

Bilder zeigen den Aktivisten mit einem Schild, auf dem "Don't platform Genocide" zu lesen war (Deutsch: "Gebt Genozid keine Plattform"), sowie der Hashtag "#NOTINMYNAME". 

Der 36-Jährige ist ein bekannter ehemaliger Klimaaktivist. David Sonnenbaum war bis zum Vorjahr bei der "Letzten Generation" aktiv. Er ist selbst Jude. Gegenüber PULS 24 erklärte er, dass er mit seiner Aktion darauf aufmerksam machen wollte, dass alle Kritik an Israels Staatschef Benjamin Netanyahu und dessen Regierung sofort als antisemitisch diffamiert würde.

"Not in my name"

Die Gruppe "Not in my name" ist ein Zusammenschluss europäischer Jüd:innen, die sich gegen Israels Antwort auf das Hamas-Massaker vom 7. Oktober aussprechen. Die Aktivist:innen zeigen sich mit der Zivilbevölkerung in Gaza solidarisch.

Laut LPD Wien soll der 36-jährige Österreicher rote Farbe verschüttet haben und Parolen, die den Nahost-Konflikt betreffen, gerufen haben. Er soll auch den Eingang des Veranstaltungsortes verstellt haben.

Vorläufige Festnahme

Trotz mehrmaliger Aufforderung, sein strafbares Verhalten einzustellen, soll er der Aufforderung nicht nachgekommen sein. Er wurde vorläufig festgenommen. 

Der Mann wird nach dem Sicherheitspolizeigesetz aufgrund der Störung der öffentlichen Ordnung und nach dem Strafgesetzbuch aufgrund einer versuchten und einer vollendeten Sachbeschädigung zur Anzeige gebracht. Die Festnahme des 36-Jährigen wurde bereits wieder aufgehoben.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Rande einer Veranstaltung gegen Antisemitismus, Gastgeberin war Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP).
  • Dabei kam es zu einer Attacke mit blutähnllicher roter Farbe.
  • Ein ehemaliger jüdischer Klimaaktivist wollte damit seine Kritik zum Ausdruck bringen, denn alle Stimmen gegen die rechtsreligiöse Netanyahu-Regierung würden als "antisemitisch" bezeichnet werden.

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