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Ex-FARC-Geisel will sich wieder um Präsidentschaft bewerben

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20 Jahre nach ihrer Entführung will sich die langjährige Geisel der linken Guerilla-Organisation FARC, Ingrid Betancourt, noch einmal um das Präsidentenamt in Kolumbien bewerben. "Ich möchte beenden, was ich 2002 angefangen habe und die Präsidentin Kolumbiens sein", sagte Betancourt am Dienstag in Bogotá. "Ich bin hier, um euch anzukündigen, dass ich an der innerparteilichen Vorausscheidung teilnehme."

Betancourt sagte, sie könne die Menschen anders ansprechen. "Ich habe Kolumbien auf eine andere Art und Weise im Herzen, weil ich einen schweren Weg hatte, aber auch Hoffnung verbreiten kann."

Die damalige Präsidentschaftskandidatin der Grünen war 2002 von der FARC entführt worden und hatte sich sechs Jahre in der Gewalt der Guerilla-Organisation befunden, bevor die Armee sie befreite. Während des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts zwischen Regierung, Guerilla und Paramilitärs in dem südamerikanischen Land verschleppten die FARC-Rebellen Tausende Menschen, um mit den Lösegeldern ihren bewaffneten Kampf gegen den Staat zu finanzieren. Über 500 Menschen kamen nach Angaben der kolumbianischen Generalstaatsanwaltschaft in der Geiselhaft der Rebellen ums Leben.

Die FARC und die kolumbianische Regierung legten den Bürgerkrieg mit rund 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen 2016 mit einem Friedensvertrag bei. In dem Vertrag wurden auch eine besondere Gerichtsbarkeit und die Wahrheitskommission vereinbart, mit denen die im Bürgerkrieg verübten Verbrechen aufgearbeitet werden sollen.

ribbon Zusammenfassung
  • 20 Jahre nach ihrer Entführung will sich die langjährige Geisel der linken Guerilla-Organisation FARC, Ingrid Betancourt, noch einmal um das Präsidentenamt in Kolumbien bewerben.
  • "Ich möchte beenden, was ich 2002 angefangen habe und die Präsidentin Kolumbiens sein", sagte Betancourt am Dienstag in Bogotá.
  • Über 500 Menschen kamen nach Angaben der kolumbianischen Generalstaatsanwaltschaft in der Geiselhaft der Rebellen ums Leben.

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