EU führte neues Ein- und Ausreisesystem an Außengrenzen ein
Zudem soll das System Identitätsbetrug bekämpfen und illegale Migration eindämmen. Bei dem automatisierten System müssen Reisende an der Grenze ihren Pass scannen; zudem werden ihre Fingerabdrücke erfasst und ein Foto von ihnen gemacht. Die Einführung soll schrittweise innerhalb von sechs Monaten erfolgen.
Im EU-Binnenland Österreich betrifft die Einführung des EES ausschließlich Flughafen und Flugplätze. Auf Wien folgen laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) Salzburg (12. November), Innsbruck (19. November), Graz (26. November) sowie Linz und Klagenfurt am 3. Dezember. EU-Kommissar Magnus Brunner bezeichnete das EES bei der Präsentation am Donnerstag in Schwechat als wichtigen Bestandteil der Asyl- und Migrationsreform. Es handle sich zudem um das "modernste IT-Grenzmanagement der Welt". Am Flughafen Wien wurden 16 Millionen Euro in 52 Selbstbedienungsanlagen zur Vorregistrierung sowie 72 Grenzkontrollen investiert.
Nicht-EU-Bürger müssen ihre persönlichen Daten bei der ersten Einreise in den Schengen-Raum registrieren lassen. Dazu gehören alle EU-Mitgliedstaaten außer Irland und Zypern, aber auch Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Bei späteren Reisen ist nur noch eine biometrische Gesichtserkennung erforderlich. Das System soll am 10. April 2026 den vollen Betrieb aufnehmen und das Abstempeln von Pässen durch elektronische Einträge ersetzen. Für britische Reisende, die den Hafen von Dover, das Eurotunnel-Terminal in Folkestone oder den Eurostar-Bahnhof St Pancras International in London nutzen, erfolgt die Registrierung bereits vor der Ausreise aus Großbritannien.
Das System hätte bereits 2023 eingeführt werden sollen, es gab aber mehrfach Verzögerungen.
Zusammenfassung
- Die EU hat am Sonntag das neue Ein- und Ausreisesystem (EES) an den Außengrenzen eingeführt, das als digitales Rückgrat des europäischen Migrations- und Asylrahmens gilt und zunächst am Flughafen Wien startet.
- Nicht-EU-Bürger müssen bei der ersten Einreise in den Schengen-Raum ihre Fingerabdrücke und ein Foto abgeben; am Flughafen Wien wurden dafür 16 Millionen Euro in 52 Selbstbedienungsanlagen und 72 Grenzkontrollen investiert.
- Das EES ersetzt das Abstempeln der Pässe durch elektronische Einträge und soll ab 10. April 2026 voll in Betrieb sein, wobei die Einführung schrittweise innerhalb von sechs Monaten erfolgt.