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Erneut Explosionen in russischer Grenzregion Belgorod

Russland meldet erneut einen ukrainischen Luftangriff auf die Grenzregion Belgorod. Dabei seien in der gleichnamigen Regionalhauptstadt etwa zwei Dutzend Häuser und eine Stromleitung beschädigt worden, teilte der Gouverneur der südrussischen Region, Wjatscheslaw Gladkow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine Frau habe eine Schrapnellverletzung an der Wirbelsäule erlitten.

Die Luftabwehr habe 25 Raketen über der Region abgeschossen, die von der Ukraine aus von Mehrfachraketenwerfern abgefeuert worden seien, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Ukraine hat die Angriffe auf Belgorod zuletzt verstärkt. Dabei wurden am Sonntag nach russischen Angaben 15 Menschen getötet, als Teile eines Wohnblocks einstürzten, nachdem das Gebäude von Trümmern abgeschossener Raketen getroffen worden war. Die Ukraine will nach eigenen Angaben mit den Angriffen die Infrastruktur zur Versorgung der russischen Invasionstruppen treffen und spricht von einer Reaktion auf die zahllosen russischen Luftangriffe.

Das Verteidigungsministerium in Moskau machte für die Attacke die Ukraine verantwortlich, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt. Einige Beobachter - sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite - ziehen diese Darstellung allerdings in Zweifel. Einige weisen etwa darauf hin, dass ukrainische Totschka-U-Raketen, von denen die russischen Behörden sprechen, für gewöhnlich andere Schäden hervorrufen, als die, die auf Fotos und Videos aus Belgorod zu sehen sind. Eine offizielle Reaktion aus Kiew gab es nicht.

In der südrussischen Region Wolgograd ist nach Medienangaben unterdessen ein Güterzug durch einen Drohnenangriff zum Entgleisen gebracht worden. Die Drohne sei in einer Treibstoffzisterne eingeschlagen, berichtete der Nachrichtenkanal Baza am Dienstag. Offiziell wird lediglich Fremdeinwirken als Grund für das Zugsunglück genannt. Russische Medien haben die Ukraine im Verdacht. "Verletzte gibt es vorläufigen Informationen nach nicht", teilte der Pressedienst der russischen Eisenbahn mit.

Durch den entgleisten Zug wurden demnach bei der Ortschaft Kotluban 300 Meter Schienen beschädigt. Der Brand der Zisterne und eines mit Holz beladenen Waggons sei gelöscht worden. Die Region liegt mehr als 300 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Es war zunächst nicht klar, ob der Vorfall mit dem russischen Krieg in der Ukraine zusammenhing. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mehrfach Sabotageanschläge auf die russische Bahn verübt, um die Nachschublogistik für die russischen Invasionstruppen auch weit entfernt von den Front zu stören.

Infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine steht auch Russlands Grenzregion immer wieder unter Beschuss. Opfer und Schäden sind dabei allerdings nicht vergleichbar mit den Kriegsfolgen in der Ukraine.

Wie Kiew mitteilte, hat das ukrainische Militär alle 18 in der Nacht von Russland abgefeuerten Angriffsdrohnen abgefangen. Die Drohnen seien über mehreren Regionen abgeschossen worden, unter anderem über der Region Kiew und den östlichen Regionen an der Front, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem ukrainischen Luftangriff auf die russische Grenzregion Belgorod wurden etwa zwei Dutzend Häuser beschädigt und eine Frau erlitt eine Schrapnellverletzung.
  • In Wolgograd entgleiste ein Güterzug durch einen mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff, wodurch 300 Meter Schienen beschädigt wurden.
  • Die ukrainische Luftabwehr hat alle 18 in der Nacht von Russland abgefeuerten Angriffsdrohnen erfolgreich abgefangen.