APA/APA/Ecuadorian Police/HANDOUT

Ecuadors Ex-Vizepräsident aus Zelle in Spital verlegt

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Ecuadors inhaftierter Ex-Vizepräsident Jorge Glas ist in ein Krankenhaus gebracht worden. Der 54-Jährige sei beim morgendlichen Aufschluss seiner Zelle mit Symptomen eines Kreislaufzusammenbruchs vorgefunden worden, teilte die Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes am Montag mit. Zuvor hatte er demnach die Nahrungsaufnahme verweigert. Glas sei daraufhin ins Marinekrankenhaus der Hafenstadt Guayaquil gebracht worden. Sein Gesundheitszustand sei stabil.

Glas war 2017 wegen Korruption zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und vor zwei Jahren vorzeitig freigelassen worden. Weil er zuletzt offenbar eine erneute Verhaftung fürchtete, floh er im Dezember in die mexikanische Botschaft in Quito und bat dort um Asyl. Am Freitag drangen ecuadorianische Sicherheitskräfte in die Botschaft ein und nahmen Glas dort fest. Mexiko brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab.

Auch aus anderen Ländern der Region und Europa wurde das Vorgehen der Regierung in Quito scharf kritisiert. Nach den Regeln des Völkerrechts haben die Sicherheitsbehörden der Empfängerstaaten in den diplomatischen Vertretungen anderer Länder eigentlich keine Befugnisse. Im Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen heißt es: "Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaats dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten."

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige Vizepräsident Ecuadors, Jorge Glas, wurde nach einem Kreislaufzusammenbruch in das Marinekrankenhaus von Guayaquil verlegt.
  • Glas, der 2017 wegen Korruption verurteilt wurde, suchte im Dezember in der mexikanischen Botschaft in Quito Asyl und wurde dort vergangenen Freitag festgenommen.
  • Nach der gewaltsamen Festnahme brach Mexiko die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab, und es gab breite internationale Kritik an der Missachtung des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen.