Deutscher Minister: Rund um Ostsee bedroht Russland uns alle
Mit der Schattenflotte sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland zur Vermeidung von Sanktionen etwa beim Öltransport einsetzt. In den vergangenen Monaten hatten immer wieder mutmaßliche Sabotageakte durch die Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt. Seitdem wird die unterseeische Infrastruktur verstärkt überwacht.
Wadephul sagte weiter, die Bedrohungslage habe sich in den vergangenen Monaten immer weiter verschärft. "Durchtrennte Kabel, gestörte Signale und verdächtige Schiffen machen uns große Sorgen." Er bezeichnete die Schattenflotte als absolutes Sicherheitsrisiko. Die EU werde diese Schiffe ganz direkt mit weiteren Sanktionen belegen. "Das hilft auch der Ukraine, denn die Schattenflotte transportiert jeden Tag Öl, das Russland an Sanktionen vorbei verkauft."
Das 17. Paket der EU mit Sanktionen gegen Russland soll am Dienstag bei einem Außenministertreffen in Brüssel formell beschlossen werden. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor.
Nach Angaben der lettischen Außenministerin Baiba Braze laufen ungefähr 84 Prozent der russischen Rohölexporte über die Schattenflotte durch die Ostsee. Dies entspreche mehr als einem Drittel der russischen Budgeteinnahmen.
Zusammenfassung
- Nach mutmaßlichen Sabotageakten durch Russlands Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee kündigte der deutsche Außenminister Johann Wadephul verstärkte Überwachungsmaßnahmen und weitere Patrouillen an.
- Laut der lettischen Außenministerin werden rund 84 Prozent der russischen Rohölexporte über die Schattenflotte durch die Ostsee transportiert, was mehr als einem Drittel der russischen Budgeteinnahmen entspricht.
- Die EU will am Dienstag das 17. Sanktionspaket gegen Russland beschließen, das eine Verschärfung der Maßnahmen gegen die Schattenflotte vorsieht, um Russlands Einnahmen aus dem Ölverkauf zu begrenzen.