Franz SchnablAPA/ROLAND SCHLAGER

Der große Wahlkampfabschluss der Parteien

Am Sonntag wird in Niederösterreich der Landtag gewählt. Um noch ein letztes Mal zu mobilisieren, begingen die Parteien am Freitag ihre Wahlkampfabschlüsse.

Den Anfang machte die ÖVP, die in der Parteizentrale zur Schlussmobilisierung aufrief. Zuversichtlich gaben sich die Grünen bei ihrem Endspurt in Mödling, und die NEOS luden zum Finale am Herrenplatz in St. Pölten. Selbiges machten am Nachmittag zeitgleich SPÖ und FPÖ in der Landeshauptstadt.

ÖVP warnt vor Blau-Rot

Die ÖVP, die NEOS und die Grünen haben ihren Wahlkampf bereits am Vormittag beendet.  ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner warnte erneut vor einer Zusammenarbeit von SPÖ und FPÖ - enthüllt wurde dementsprechend eine Landesfahne in den Farben Blau-Rot statt Blau-Gelb. "Wir haben leider wie befürchtet den schmutzigsten Wahlkampf aller Zeiten erlebt", sagte Ebner in St. Pölten.

NEOS warnen vor "Ibiza-Koalition"

Die NEOS haben am Freitag bei ihrem Wahlkampfabschluss in der Landeshauptstadt vor einer "Ibiza-Koalition" im Land nach der Landtagswahl am Sonntag gewarnt. Die ÖVP male das blau-rote Schreckgespenst an die Wand, aber eigentlich stehe bereits eine schwarz-blaue "Ibiza-Koalition" im Raum, meinte NEOS-Spitzenkandidatin Indra Collini. Unterstützt wurde sie bei ihrem Auftritt von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Generalsekretär Douglas Hoyos.

Grüne zuversichtlich

Bei den Grünen herrschte hingegen viel Zuversicht. In Mödling erhielt Spitzenkandidatin Helga Krismer ("Es geht ans Eingemachte") auch Unterstützung von Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sowie vom oberösterreichischen Landesrat und stellvertretenden Bundessprecher Stefan Kaineder. Rauch war "standesgemäß" im REX aus Wien angereist.

FPÖ kritisiert ÖVP

FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer ("Wir spielen auf Sieg") bekam Unterstützung von Bundesparteiobmann Herbert Kickl und Generalsekretär Michael Schnedlitz. Geäußert wurde vor Funktionären und Sympathisanten jede Menge Kritik an der ÖVP. Die niederösterreichische Landeshauptstadt sei das "Zentrum der schwarzen Grauslichkeiten", aber "nicht mehr lange", betonte Landbauer bei mittelstarkem Schneefall. Es müsse Schluss sein mit "schwarzer Arroganz, Abgehobenheit und Machtmissbrauch". Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) verkaufe "die Wähler für dumm", die Rechnung dafür komme "am 29. Jänner garantiert". 

Schnabl: "St. Pölten erschüttern"

SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl zeigte sich überzeugt, dass das Ergebnis am Sonntag "St. Pölten erschüttern und das Bundeskanzleramt zum Wackeln bringen wird". Die SPÖ werde "die Landtagswahl rocken und dieses Land verändern". Neben Kritik vor allem an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der ÖVP verwies er noch einmal auf die Inhalte der SPÖ. Im Bereich der Gesundheit etwa verglich er die Situation im Burgenland mit Niederösterreich: Während es im kleineren, SPÖ-regierten Bundesland 55 Stipendien für angehende Ärzte mit der Verpflichtung, nach dem Studium fünf Jahre im Land zu arbeiten, gibt, seien es in Niederösterreich lediglich 20. "Sie hatten eine Pressekonferenz, Niederösterreich vier", monierte Schnabl. Umfragen, die die SPÖ auf Platz drei hinter der FPÖ sehen, bezeichnete Schnabl als "Larifari". Nun gelte es, die 300.000 noch unentschlossenen Wählerinnen und Wähler abzuholen, so der Landesparteichef.

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  • Am Sonntag wird in Niederösterreich der Landtag gewählt. Um noch ein letztes Mal zu mobilisieren, begingen die Parteien am Freitag ihre Wahlkampfabschlüsse.