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Dänemark über angebliche US-Spionage in Grönland besorgt

07. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Dänemark reagiert auf einen Bericht des "Wall Street Journal", wonach die US-Regierung ihre Geheimdienste angewiesen hat, Grönland verstärkt auszuspionieren. Außenminister Lars Løkke Rasmussen erklärte am Donnerstag, er werde den amtierenden US-Botschafter in Dänemark einladen. "Ich habe den Artikel im Wall Street Journal gelesen und er beunruhigt mich sehr, denn wir spionieren keine Freunde aus", so Rasmussen vor Reportern bei einem Treffen der EU-Außenminister in Warschau.

"Wir werden den amtierenden US-Botschafter zu einem Gespräch ins Außenministerium einladen, um zu sehen, ob diese etwas beunruhigenden Informationen bestätigt werden." US-Präsident Donald Trump hat wiederholt erklärt, er wolle Grönland übernehmen - ein halbautonomes dänisches Gebiet in der Arktis. Dabei schloss er auch eine gewaltsame Annexion nicht aus.

Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit im Jahr 2019 erklärt, Grönland kaufen zu wollen. Seit seinem zweiten Amtsantritt im Jänner 2025 betonte er mehrfach, das arktische Inselgebiet unter US-Kontrolle bringen zu wollen. Grönland und Dänemark lehnen eine Annexion entschieden ab.

Auf der größten Insel der Welt leben nur 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über Außen- und Verteidigungspolitik immer noch die ehemalige Kolonialmacht Dänemark.

Zusammenfassung
  • Dänemark zeigt sich besorgt über Berichte des 'Wall Street Journal', wonach die USA Grönland ausspionieren. Außenminister Lars Løkke Rasmussen plant, den US-Botschafter zu einem Gespräch einzuladen.
  • US-Präsident Donald Trump hat seit 2019 wiederholt Interesse an Grönland geäußert, einschließlich eines möglichen Kaufs oder einer Annexion. Grönland und Dänemark lehnen eine Annexion entschieden ab.
  • Grönland, die größte Insel der Welt mit 57.000 Einwohnern, ist seit 1979 in vielen Bereichen autonom, während Dänemark weiterhin Außen- und Verteidigungspolitik kontrolliert.