APA/ROLAND SCHLAGER

Corona: Regierung deckt Umsatz-Ausfälle bis 80 Prozent ab

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Bundeskanzler Sebastian Kurz bestätigte am Samstag, dass die Regierung Umsatz-Ausfälle bis zu 80 Prozent ersetzt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz bestätigte bei der Verkündung der neuen Corona-Maßnahmen auch, dass von der Schließung betroffene Branchen bis zu 80 Prozent der Umsatzeinbußen im Vergleich zum vergangenen November staatlich abgedeckt bekommen. Die Auszahlung soll rasch - noch im November - erfolgen, verspricht die Bundesregierung. Herangezogen werden dafür Daten der Finanzverwaltung, die Berechnung erfolgt automatisiert. Unternehmer beantragen den Umsatz-Ersatz über FinanzOnline.

Der maximale Auszahlungsbetrag pro Unternehmen beläuft sich EU-Regeln folgend auf höchstens 800.000 Euro. Bestimmte Coronahilfen müssen gegengerechnet werden. Auch eine Kombination von Umsatz-Ersatz und Fixkosten-Zuschuss ist für betroffene Unternehmen möglich. Hier sind aber unterschiedliche Zeiträume heranzuziehen.

Mehr als eine Milliarde Euro

Das Finanzministerium rechnet mit Kosten von mehr als einer Milliarde Euro. Gedeckt werden diese aus dem COVID-Fonds. Eine neue Genehmigung durch die EU-Kommission für die Umsatz-Erstattung ist übrigens nicht nötig. Den entsprechenden Schutzschirm hat die Bundesregierung schon im Frühling in Brüssel notifiziert.

Für Unternehmen, die nicht direkt vom Lockdown betroffen sind, verweist die Regierung auf Hilfen aus dem Fixkostenzuschuss. Die zweite Version dieser Hilfe ist allerdings bisher noch nicht gestartet, Wien und Brüssel müssen sich erst einigen. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) pocht in seinem Streit mit der EU-Kommission weiterhin darauf, dass Entschädigungen nach Regeln einer Naturkatastrophe möglich sein müssten. Ist die Sache durch, soll der Fixkostenzuschuss 2 rückwirkend ab 16. September fließen, hieß es heute.

Handelsverband fordert Ausweitung für Händler

Der Österreichische Handelsverband (ÖV) fordert eine Ausweitung der 80-Prozent-Entschädigungsregel für Händler. Der Handel müsse in den kommenden vier Wochen ebenfalls mit dramatischen Umsatzeinbußen rechen. Dies gelte insbesondere für den Lebensmittelgroßhandel sowie den gesamten stationären Einzelhandel, allen voran für die Branchen Bekleidung, Schuhe, Uhren und Schmuck, sagte der Handelsverband in einer Aussendung.

Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband im PULS 24 Interview zu den Forderungen des Handels an die Regierung.

Alle Maßnahmen im Detail finden Sie hier.

ribbon Zusammenfassung
  • Bundeskanzler Sebastian Kurz bestätigte bei der Verkündung der neuen Corona-Maßnahmen auch, dass von der Schließung betroffene Branchen bis zu 80 Prozent der Umsatzeinbußen im Vergleich zum vergangenen November staatlich abgedeckt bekommen.
  • Voraussetzung dafür ist, dass keine Mitarbeiter entlassen werden. Dafür wird auch die Kurzarbeit erneut verlängert.
  • Voll treffen wird es wieder die Gastronomie, Hotellerie, Kultur- und Sportbetriebe und Freizeitbetriebe - diese müssen vorerst bis zum 30. November schließen.
  • Im alten Epidemiegesetz gab es eine ähnliche Regelung, diese wurde allerdings von der Regierung außer Kraft gesetzt.

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