APA/GEORG HOCHMUTH

Massentests: Bisher 500.000 Tests und 2.000 Fälle

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zog nach dem Ministerrat am Mittwoch ein erstes Fazit nach den bisher durchgeführten Massentests. Anschober sagte auch, dass die nächsten vier Wochen entscheidend sein werden.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich mit den bisherigen Ergebnissen der Corona-Massentests zufrieden. Bisher seien 500.000 Tests durchgeführt worden. Dabei seien über  2.000 positive Corona-Fälle gefunden worden.

Die Massentests seien ein guter Indikator für Infektionsgeschehen, führte Anschober aus. Er warnte aber davor, ein negatives Testergebnis als "Freibrief" zu verstehen. Es handle sich dabei nur um eine Bestandsaufnahme, einen "Auszug der Wirklichkeit an diesem Tag", sagte Anschober.

Anschober lobte auch die "herausragende" Organisation der bisherigen Massentestungen, merkte aber auch an, dass die Zahl der Teilnehmer noch zu gering sei. Deshalb appellierte er an die Bevölkerung die "Chance" wahrzunehmen. Auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), der mit Anschober das Pressefoyer im Anschluss an den Ministerrat abhielt, rief die Bevölkerung zur Teilnahme auf.

Viele falsch positive Tests in Wien

Bei den seit Freitag laufenden Coronavirus-Massentests in Wien wurde nun erstmals erhoben, wie viele der positiven Schnelltests eine falsche Diagnose ergeben haben. Es waren dies mehr als die Hälfte, berichtete ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Mittwoch der APA. An den ersten beiden Tagen war bei insgesamt 106 Antigentests eine Infektion diagnostiziert worden. Nur 45 waren nach einem PCR-Test aber tatsächlich positiv.

Die Ergebnisse der PCR-Tests liegen für die ersten beiden Tage schon alle vor. Laut dem Sprecher betrug in diesem Zeitraum die Falsch-Positiv-Rate bezogen auf die Gesamtzahl aller Testungen rund 0,14 Prozent. Die Positivrate an den ersten beiden Tagen betrug insgesamt rund 0,2 Prozent.

"Nächsten vier Wochen entscheidend"

Anschober sieht die kommenden vier Wochen im Kampf gegen das Coronavirus als entscheidend an. Es sei in diesem Zeitraum ein "sehr bewusstes, kontrolliertes Vorgehen wichtig", hielt Anschober fest. 

Die heimischen Corona-Zahlen seien noch immer "extrem zu hoch", aber der Trend sei positiv. Als Beispiel führte Anschober den Reproduktionsfaktor an. Dieser sei von 1,44 zu Beginn des Teil-Lockdowns auf 1,13 zu Beginn des harten Lockdowns auf nun 0,84 nach dem zweiten Lockdown zurückgegangen. Das Ziel sei es unter 0,8 zu kommen, betonte Anschober.

Lage in Deutschland als Bestätigung aber nicht Vorbild

Wie schon Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sah sich auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) durch die Lage in Deutschland bestätigt, wo härtere Maßnahmen bis zu Schulschließungen erwogen würden, obwohl dort die Zahlen viel niedriger seien. An die Opposition richtete er daher den Wunsch nach Versachlichung und einem Schulterschluss. In Österreich will man vorerst nicht in die Richtung Deutschlands gehen, betonte Anschober: "Unser Ziel ist, all das zu vermeiden."

Ausstehend ist derzeit die Verordnung des Gesundheitsministers zu den Einreisebeschränkungen. Diese werde im Laufe dieser Woche, "in den nächsten zwei, drei Tagen" fertig werden und dann rasch Rechtskraft erlangen, versprach der Minister. Jene bezüglich Weihnachten soll spätestens Mitte nächster Woche vorliegen.

Die zweite Massentest-Welle strebt Anschober nach den Weihnachtsfeiertagen an, konkret nannte er den 8. Jänner. Für die konkrete Terminverankerung wolle man im Laufe der Woche mit den Bundesländern sorgen.

ribbon Zusammenfassung
  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zog nach dem Ministerrat am Mittwoch ein erstes Fazit nach den bisher durchgeführten Massentests.
  • Bisher seien 500.000 Tests durchgeführt worden. Dabei seien über  2.000 positive Corona-Fälle gefunden worden.
  • Anschober sieht die kommenden vier Wochen im Kampf gegen das Coronavirus als entscheidend an.
  • Es sei in diesem Zeitraum ein "sehr bewusstes, kontrolliertes Vorgehen wichtig", hielt Anschober fest. 

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